Freitag, 9. Dezember 2022

Rezension zu "Mord im Nord-Ostsee-Express" von Krischan Koch

Spannender und humorvoller Krimi aus meiner Heimat, dem schönen Schleswig-Holstein


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Seitenzahl: 304 Seiten

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft

Erscheinungsdatum: 16.03.2022

Teil 10 der Reihe "Thies Detlefsen & Nicole Stappenbek"


★★★★★


*Klappentext (übernommen)*

»Thank you for murdering with Deutsche Bahn!«

Aus der geplanten Osterreise ins frühlingshafte Paris wird für Polizeihauptmeister Thies Detlefsen, Gattin Heike und die Fahrgäste der Nord-Ostsee-Bahn ein mörderischer Albtraum: Ihr Zug bleibt auf einsamer Strecke in der plötzlich einsetzenden Schneekatastrophe stecken und auf der Zugtoilette wird die verhasste Lateinlehrerin Agathe Christiansen ermordet aufgefunden. Im eingeschneiten Fredenbüll haben die Belegschaft der Hidde Kist und die hochschwangere Kommissarin Stappenbek ganz andere Probleme: Ein junger Polizist verschwindet spurlos und ein Auftragskiller sucht sein Opfer ausgerechnet in Fredenbüll. »Quelle aventure, welch Abenteuer!«, jubelt auch VHS-Französischlehrer Picon und stürzt sich mit Thies in die Ermittlungen ...

 

*Meine Meinung*

"Mord im Nord-Ostsee-Express" von Krischan Koch ist der 10. Band der "Fredenbüller Gang" und noch immer versteht es der Autor mich mit seinen Worten zu fesseln. Ich liebe diese Reihe und habe mich sehr auf diesen Band gefreut und ich bin nicht enttäuscht worden. Schnell bin ich in der Geschichte und habe mich köstlich amüsiert. Und auch die Spannung ist von Anfang an präsent und hoch, ich konnte das Buch kaum aus Hand legen. Mir gefällt der Schreibstil von Krischan Koch richtig gut. Diesmal herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, dichtes Schneegestöber und ein Zug, der mitten im Nirgendwo in einer Schneewehe steckenbleibt. Ich kann mich hier gut in diese Situation hineinversetzen, denn ich habe die Schneekatastrophe 78/79 als Teenager mitbekommen.

 

Das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren hat mir sehr gut gefallen, ich mag jeden einzelnen der Stammmannschaft aus Fredenbüll. Ich finde es gut, dass Thies aus sich allein gestellt ist, um den Fall zu lösen, er hat Hilfe vom Französischlehrer Picon, der ihm aber ziemlich schnell auf die Nerven geht. Und auch Nicole muss allein ermitteln. Es kommt immer wieder zu humorvollen Zwischenfällen.

 

Witzig sind in diesem Band die ganzen vermeintlichen Zufälle mit dem genialen Buch "Mord im Orient Express". Picon kommt aus Belgien, die Tote heißt Agathe Christiansen usw…

Ich liebe auch dieses Buch, finde die Umsetzung von Krischan Koch richtig gut, vor allem, weil es nun in meiner Heimat in Schleswig-Holstein spielt.

 

Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungswert, es zeigt mit dem Zug in der Schneewehe eine Szene aus dem Buch und passt gut zur gesamten Reihe.

 

*Fazit*

Das Warten hat sich gelohnt, auch dieser Teil der Fredenbüll-Reihe hat mir schöne Lesestunden beschert. "Mord im Nord-Ostsee-Express" muss man unbedingt lesen, wenn man spannende und humorvolle Krimis liebt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank geht an den dtv Verlag, der mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.



Donnerstag, 8. Dezember 2022

Rezension zu "Scherbensommernacht" von Janne Loy

Wow, was für ein toller Roman!!!


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 352 Seiten

Verlag: Lauinger Verlag

Erscheinungsdatum: 15.08.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Ein folgenschwerer schwül-warmer Sommerabend Mitte der 90er. Die fünfzehnjährige Imen wird nach einer Schulparty vermisst. Keine Zeugen, keine Spuren, keine Leiche. Imens Schwester Ella glaubt fest daran, Imen gegen Mitternacht noch vor dem Elternhaus gesehen zu haben.
Ihre Familie zerbricht, Ella muss ihr Leben weiterführen, ihre Ausbildung beenden. Doch die Ungewissheit um das Schicksal ihrer Schwester lässt Ella nicht los.

 

*Meine Meinung*

"Scherbensommernacht" von Janne Loy ist ein wunderbarer Roman, der sich schwer in ein bestimmtes Genre einordnen lässt, er ist spannend wie ein Krimi, psychologisch gut aufgebaut wie ein Thriller und tragisch wie eine Familiengeschichte. Die Geschichte ist komplex und hat mich sofort gepackt. Mit ihrem fesselnden und emotionalen Schreibstil hat mich die Autorin gleich in den Bann gezogen. Die Spannung entwickelt sich stetig und endet mit einem fulminanten Finale. Janne Loy versteht es den Leser gekonnt, durch die verschiedenen Handlungsstränge zu führen.

 

Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der Fülle von Charakteren. Ich habe mich gefragt, wie passt dieser zu Geschichte. Doch schnell habe ich der Autorin vertraut und mich einfach leiten lassen. Die Charaktere sind authentisch und verschieden, Ella ist mir gleich sehr sympathisch. Ich kann mich gut in sie hineinversetzen, ich habe mit ihr gefühlt, gelacht, geliebt, geweint und getrauert. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren. Und auch die anderen Charaktere sind mit viel Liebe beschrieben worden. Und durch die verschiedenen Blickwinkel, kann ein vermeintlich böser Mensch, plötzlich auf einmal sehr sympathisch sein, oder auch umgekehrt. Es gibt halt nicht nur weiß und schwarz bzw. Gut und Böse.

 

Die Seitengestaltung mit den Schmetterlingen, Blumen und Libellen gefällt mir richtig gut. Genau wie auch das Cover, was unwahrscheinlich gut zum Inhalt passt.

 

*Fazit*

Scherbensommernacht ist ein wundervoller Roman, der Liebe, Crime und Mystik vereinbart. Die Geschichte hat mir eine sehr schöne Lesezeit beschert. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank geht an die Autorin Janne Loy, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Samstag, 26. November 2022

SUB-Abbau 2022


SUB Abbau 2022

Anfang des Jahres war ich hochmotiviert, endlich meinen SUB abzubauen. Mit einer Gruppe von Gleichgesinnten habe ich mir 12 Bücher rausgesucht, die ich dieses Jahr lesen möchte. Ein Reel dazu werde ich auch noch online stellen.

Anfang November hatte ich gerade mal die Hälfte geschafft. Nun muss ich Gas geben, denn ich möchte nicht die Aufgabe erledigen, die wir uns innerhalb der Gruppe überlegt haben.

Also habe ich in den letzten beiden Wochen 3 Bücher vom SUB befreit. Ich bin stolz auf mich.

Ich bin ein Zahlenmensch, also habe ich mal nachgerechnet, wieviel Seiten ich pro Tag lesen muss, um die letzten 3 Bücher bis zum 31.12.2022 zu schaffen. Es sind 33 Seiten pro Tag. Das sollte doch zu schaffen sein, vor allem weil wir im Dezember auch noch einen Booster Tag haben.

Im nächsten Jahr wollen wir die Gruppe weiter aufrecht halten und ich gelobe Besserung und werde dann 1 buch pro Monat lesen. Mal schauen, ob ich es diesmal schaffe.

 






 

Sonntag, 20. November 2022

Rezension zu "Zimtschneckentage" von Inga Schneider

Wohlfühlroman, berührend und emotional


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 432 Seiten

Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe

Erscheinungsdatum: 11.10.2022



★★★★★









*Klappentext (übernommen)*

Journalistin Mia Jørgensen gelingt es, in Kopenhagen einen absoluten Traumjob zu ergattern: Als Hygge-Korrespondentin soll sie die Leser eines deutschen Magazins für das dänische Lebensgefühl begeistern. Alles scheint perfekt – bis sie aus heiterem Himmel auf ihre Jugendliebe Jonas trifft, und alte Gefühle erneut aufflammen. Mia ist hin- und hergerissen. Soll sie das Abenteuer Kopenhagen wirklich wagen? Oder der Beziehung zu Jonas noch eine Chance geben? Als es dann zu einem verhängnisvollen Missverständnis kommt, ist das Chaos perfekt – und Mia muss sich endgültig entscheiden.

 

*Meine Meinung*

"Zimtschneckentage" von Inga Schneider ein wunderschöner und emotionaler Roman, der den Leser ins zauberhafte Kopenhagen entführt. Der Schreibstil der Autorin ist leicht, locker und sehr gefühlvoll. Es geht um Freundschaft und Liebe, Entscheidungen und Missverständnisse. Mit den ersten Worten hat mich die Geschichte um Mia und Jonas gefesselt und nicht mehr losgelassen.

 

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Mia ist eine junge fröhliche Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist mir gleich ans Herz gewachsen. Bei ihren beiden Freundinnen Henrieke und Valerie hatte ich zuerst so meine Schwierigkeiten. Ich finde beide am Anfang etwas übergriffig, aber so nach und nach habe ich sie kennengelernt und gemerkt, wie gut die drei sich ergänzen und für einander da sind. So eine Freundschaft ist viel wert und ich bin froh, auch solche Freundinnen zu haben. Jonas ist in Mias Sicht so eine Art "Sonnyboy", doch auch hier muss ich meine Meinung revidieren. Durch Nichtmiteinanderreden und Missverständnisse haben beide eine falsche Meinung über den anderen. Doch im Laufe des Buches lernen wir auch Jonas besser kennen und auch er ist mir sehr sympathisch.

 

"Hygge" ist ein großes Thema dieser Geschichte, und die Autorin beschreibt dieses Lebensgefühl sehr anschaulich und realistisch. Der Besuch in Kopenhagen ist mein Highlight. Verschiedene Schauplätze werden so gut beschrieben, dass ich Lust habe, Kopenhagen mir anzuschauen. Schon immer ist Dänemark mein liebstes Reiseland, leider habe ich es noch nicht geschafft, mir die Hauptstadt anzuschauen. Man spürt, dass die Autorin Kopenhagen kennt und liebt, genau wie auch das Hygge-Gefühl.

 

Das Cover ist mir gleich in Auge gefallen, es ist wunderschön und verspricht einen Wohlfühlroman. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Ich liebe Zimtschnecken und Kaffee sowieso. Im Anhang befindet sich ein Rezept davon, welches ich unbedingt noch ausprobieren möchte.   

 

*Fazit*

"Zimtschneckentage" ist ein zauberhafter Wohlfühlroman, indem es um Freundschaft und Liebe, Entscheidungen und Missverständnisse geht, mit einem wunderschönen Setting und sympathischen Charakteren. Mir hat der Roman eine hyggelige Lesezeit beschert. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Ich möchte mich bei der Autorin Inga Schneider bedanken, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Montag, 7. November 2022

Rezension zu "Der kleine Wintermarkt am Meer" von Julia Rogasch

Emotionale und wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Liebe und vergangene Gefühle


Buchdetails

Ausgabe: E-Book

Umfang: 368 Seiten

Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag

Erscheinungsdatum: 29.09.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Zwischen Herzklopfen und Heißer Schokolade gibt es ein Winterweihnachtswunder auf Sylt

 

Kein Geld, kein Job, kein Mann – Weihnachtsstimmung will sich bei Josi dieses Jahr so gar nicht einstellen. Zum Glück bittet ihre Freundin Linnea sie, nach Sylt zu kommen, um ihr mit dem Wintermarkt zu helfen! Josi kann es kaum erwarten, Heißgetränke in dem kleinen Foodtruck zu verkaufen. Der muss allerdings erst einmal restauriert werden. Unterstützung erhält Josi dabei von Erik. Zwischen den Weihnachtsgirlanden kommen die beiden sich bald näher – doch da beginnt Linnea, sich immer mehr zurückzuziehen ... Ist ein Weihnachtswunder noch möglich?

 

*Meine Meinung*

"Der kleine Wintermarkt am Meer" von Julia Rogasch ist ein wunderschöner Winter- bzw. Weihnachtsroman, den ich in einem Rutsch durchgelesen, nein sogar gesuchtet habe. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, er ist leicht und locker, aber auch sehr emotional. Mit ihren Worten zaubert sie wunderschöne Bilder in meinem Kopf und lädt mich zum Träumen ein. Beim Lesen habe ich das Gefühl mittendrin zu sein, ich höre das Meeresrauschen, spüre den Wind in meinen Haaren und kann die Meeresbrise riechen und natürlich auch die herrlichen heißen Getränke, Kakao oder vielleicht doch einen Punsch. Die Autorin kann aber nicht nur schöne Gefühle gut beschreiben, nein auch traurige bzw. emotionale Begebenheiten werden mir gut vermittelt. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren.

 

Julia Rogasch zaubert mit diesem Buch eine wunderschöne winterliche und weihnachtliche Atmosphäre. Den Weihnachtsmarkt und die dazugehörige Stimmung kann ich mir richtig gut vorstellen. Ich mag es sehr gerne, wenn ich mich in eine Geschichte und deren Charakteren hineinversetzen kann.

Auch das Setting gefällt mir richtig gut. Ich mag Sylt sehr, auch wenn ich erst zweimal auf dieser schönen Insel war. Die Landschaftsbeschreibungen sind einfach wunderschön. Am liebsten wäre ich dort am Strand und könnte das Rauschen des Meeres und den Wind genießen oder ich würde auch gerne den Weihnachtsmarkt besuchen. In meiner Vorstellung ist er wunderschön und liebevoll geschmückt.

 

Die Charaktere sind lebendig und authentisch, mit all ihren Ecken und Kanten. Julia hat ihnen Leben eingehaucht. Josi und Linnea sind wunderbare Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Josi ist zwar gerade am Tiefpunkt ihres Lebens, aber sie ergreift die Möglichkeit Linnea auf Sylt zu helfen. Zusammen sind sie ein gutes Team und ihre Freundschaft finde ich klasse. Mir sind die beiden richtig sympathisch, wobei Linnea sich im Laufe des Buches zurückzieht und für mich undurchsichtig wird.

Dann sind da noch Erik und sein Freund Niklas, die sind mir auch gleich sympathisch. Mich berührt die Annäherung von Josi und Erik sehr. Linnea hat damit anscheinend ein Problem, was mich sehr traurig macht. Julia beschreibt diese Situation emotional ohne, dass man sich über Linnea ärgert.

 

*Fazit*

Diesen zauberhaften Weihnachtsroman kann ich nur jedem empfehlen. Für mich ist er ein Wohlfühlroman und hat mir eine wunderschöne und entspannte Lesezeit beschert. Über eine weitere Begegnung mit den sympathischen Charakteren würde ich mich sehr freuen. Ich gebe meinem ersten Weihnachtsroman in diesem Jahr volle 5 Sterne.

 

Ich möchte mich bei der Autorin Julia Rogasch, NetGalley und dem Ullstein Taschenbuch Verlag

bedanken, dass ich diesen zauberhaften Weihnachtsroman lesen durfte.

Sonntag, 6. November 2022

Rezension zu "Wattenmeerfeuer" von Katja Lund und Markus Stephan

Spannender und humorvoller Kriminalroman auf Pellworm


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 352 Seiten

Verlag: Blanvalet

Erscheinungsdatum: 16.05.2022

 

★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Feuer auf Pellworm! Der spannende zweite Fall für Laura und Jan Benden – und natürlich Tamme.

Pellworm. Nordsee. Das nordfriesische Biikebrennen, das große Feuer, mit dem die Wintergeister ausgetrieben werden sollen, steht kurz bevor. Doch Inselpolizist Jan Benden hat schon jetzt alle Hände voll zu tun, denn ein Feuerteufel scheint sein Unwesen auf der sonst so friedlichen Insel zu treiben. Nach mehreren kleineren Bränden wird Jan schließlich zu einer in Flammen stehenden Bauernhausruine gerufen, und spätestens hier hört der Spaß auf, denn darin befindet sich eine verkohlte Leiche. Jan nimmt die Ermittlungen auf – immer unterstützt von seinem selbsternannten Assistenten Tamme. Und auch Jans Frau Laura verfolgt ein paar ganz eigene Spuren …

*Meine Meinung*

"Wattenmeerfeuer" von Katja Lund und Markus Stephan ist bereits der zweite Fall für Laura und Jan Benden, aber mein erster. Trotzdem ist es mir leicht gefallen, in die Geschichte schnell einzusteigen. Der Schreibstil der beiden Autoren ist spannend und humorvoll. Der Fall ist ziemlich komplex, immer wieder tauchen neue Erkenntnisse auf und führen die Leser in eine neue Richtung. Diese Wendungen erhöhen die Spannung und meinen Lesefluss.

 

Jan Benden ist ein ruhiger und besonnener Mann, der auf die Inselbewohner eingeht und deren "Macken" berücksichtigt. Er ist Polizist mit Leib und Seele, so richtig sympathisch. Mir ist er sofort ans Herz gewachsen, genau wie seine Frau Laura, eine ehemalige Polizistin. Sie betreibt ein Landgasthof mit ein paar Ferienwohnungen, außerdem liebt sie es heimlich in den Fällen ihres Mannes zu ermitteln. Zusammen sind sie ein echt tolles Team. Und dann ist da noch Tamme, er liebt es Jan zu helfen. Und auch wenn Jan nicht so begeistert ist, ist Tamme mit Feuer und Flamme am Ermitteln und Theorien aufstellen.

 

Katja Lund und Markus Stephan beschreiben die norddeutsche Atmosphäre einfach authentisch, friedlich und heimelig, wortkarge aber liebenswerte Menschen und eine tolle Landschaft.

 

*Fazit*

Wattenmeerfeuer ist ein spannender und humorvoller Krimi, der mich schnell in den Bann gezogen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Ich werde auf jeden Fall noch den ersten Band lesen.

 

Ich möchte mich beim Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag bedanken, sie haben mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Das hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Samstag, 5. November 2022

Rezension zu "Die kleine Pension Küstentraum" von Rebecca Lehners

Kann man einem Lügner verzeihen? Wunderschön und emotional


Buchdetails

Ausgabe: eBook

Umfang: 273 Seiten

Verlag: dp Verlag

Erscheinungsdatum: 01.09.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Eine Pension zum Verlieben und ein Anwalt mit traummannpotential – oder?

Die herzerwärmende Feel-Good-Romance an der Ostsee

Manchmal kann das Leben echt fies sein: Eben noch führte Julia erfolgreich eine kleine Pension an der Ostsee und war glücklich mit Clemens und im nächsten Moment verlässt er sie und ihren gemeinsamen Sohn Leon für eine andere. Als wäre das noch nicht schlimm genug, möchte der Ex auch noch ausbezahlt werden! Doch auf Julias Freunde ist zum Glück Verlass: Die halbe Dorfgemeinschaft versucht, ihr mit gut gemeinten Ratschlägen und Kuppelversuchen zu helfen. Und dann ist da noch der charmante Sebastian, mit dem Julia eine Nacht verbracht hat. Seitdem geht der smarte Anwalt ihr nicht mehr aus dem Kopf. Die beiden begegnen sich allerdings schneller wieder, als Julia gedacht hätte: Sebastian ist Clemens’ Anwalt. Ausgerechnet! Für Julia steht plötzlich nicht nur ihre Existenz auf dem Spiel, sondern auch ihr Herz … 

 

*Meine Meinung*

"Die kleine Pension Küstentraum" von Rebecca Lehners ist ein wunderschöner und romantischer Urlaubsroman. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, er ist flüssig und gut zu lesen. Ich bin schnell in der Geschichte und habe mit Julia mitgefiebert. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus Julias und dann auch aus Sebastians Sicht. Das gefällt mich ziemlich gut, denn so bekomme ich die Gedanken und Gefühle der beiden mit und kann deren Handlungen und Beweggründe besser verstehen. Dies erhöht auch mein Lesefluss, dieses Buch habe ich innerhalb eines Wochenendes gelesen.

 

Die Charaktere sind lebendig und mit Ecken und Kanten beschrieben worden. Es gibt sowohl sympathische und unsympathische, die alle realistisch sind. Julia ist ein tolle Frau, die angekommen ist, in ihrem Leben mit Sohn und Lebensgefährten. Sie liebt ihre Arbeit in ihrer Pension. Ihre Ängste und Nöte in Bezug auf ihr zukünftiges Leben kann ich gut verstehen und fiebere mit ihr mit. Clemens dagegen ist ein Ar… er denkt nur an sich und will dafür seiner Ex und seinem Sohn die Existenzgrundlage wegnehmen. Ich mag solche Menschen absolut nicht. Und dann ist da noch Sebastian… er ist charmant und schnell von Julia fasziniert. Er ist ja leider auch der Anwalt von Clemens und steckt dadurch in einer echten Bredouille. Er hat mein Herz schnell erobert.

Zwischen Julia und Sebastian fliegen die Funken von Anfang an, was ich lächelnd verfolgt habe.

 

*Fazit*

"Die kleine Pension Küstentraum" von Rebecca Lehners ist ein wunderschöner und romantischer Urlaubsroman. Hier geht es um Liebe, Vertrauen, Misstrauen und Lügen. Wer Liebesromane mit schönem Urlaubsfeeling, tollen Charakteren und kleinen Missverständnissen mag, ist hier genau richtig. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Ich möchte mich beim dp-Verlag bedanken, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Freitag, 4. November 2022

Rezension zu "Der Herzgräber" von Jen Williams

Konnte mich nicht wirklich fesseln


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 380 Seiten

Verlag: FISCHER Taschenbuch

Erscheinungsdatum: 29.12.2021


★★★




*Klappentext (übernommen)*

Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen. Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. Der erste Thriller der preisgekrönten englischen Autorin Jen Williams. Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert. Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben. Gruselig wie die fantastischen Märchenwelten der Brüder Grimm und Spannung bis zur letzten Seite – der erste Thriller der preisgekrönten Autorin Jen Williams

 

*Meine Meinung*

"Der Herzgräber" von Jen Williams ist ein Psychothriller, der mich vom Klappentext her, neugierig gemacht hat. Von Ansatz war der Thriller auch spannend und hat mich gefesselt, aber es gab immer wieder Stellen, die mein Lesefluss behindert haben. So habe ich ewig lang gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Heather, die im Nachlass ihrer Mutter Briefe von einem Serienmörder findet. In der Vergangenheit erfährt der Leser etwas über den Werdegang von Michael Reave zum Serienmörder.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.

 

Heather ist ein Charakter, mit dem ich nicht so klargekommen bin. Sie war mir nicht unsympathisch, aber ich fand sie sehr blass, naiv und für mich nicht greifbar. Michael dagegen finde ich als Protagonist sehr spannend und interessant. Vielleicht hat es auch daran gelegen, dass wir immer wieder in seine Vergangenheit gegangen sind und wir als Leser etwas mehr von ihm kennengelernt haben.

 

*Fazit*

Insgesamt hatte ich mir mehr von diesem Thriller besprochen, leider konnte er mich nicht fesseln. Da ich einzelne Passagen ganz gut finde, bekommt das Buch eine bedingte Leseempfehlung und 3 Sterne.

 

Für dieses Rezensionsexemplar möchte mich bei Ehrlich & Anders sowie den Fischer Verlag bedanken. 



Donnerstag, 3. November 2022

Rezension zu "Kalte Milch und Kummerkekse" von Frieda Lamberti

Eine turbulente Liebesgeschichte, in der man auch Kummerkekse braucht


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 188 Seiten

Verlag: Montlake Romance

Erscheinungsdatum: 08.03.2016

Teil 1 der Reihe "Kummerkekse"


★★★★★



*Inhaltsangabe*

Die Fotografin Dagmar Niemann kann leider nicht von ihrem Beruf leben und muss nachts zusätzlich Taxi fahren. Jeden Morgen, wenn sie von der Nachtschicht kommt, frühstückt sie mit ihrem Nachbarn Pit Hartung. Das ist jedes Mal ein Highlight, denn sie ist in ihn verliebt. Aber irgendwie finden die beiden nicht zueinander. Sogar Martha, Pits Großmutter ist der Meinung, dass die beiden ein richtig gutes Paar abgeben und will dies ändern. Doch so einfach ist da nicht, denn beide kämpfen mit schmerzlichen Geschehnissen aus der Vergangenheit. Können diese Altlasten eine Liebe verhindern?

 

*Meine Meinung*

"Kalte Milch und Kummerkekse" von Frieda Lamberti ist der erste Band der Kummerkekse-Reihe und hat mich auch beim zweiten Mal "lesen" von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Diesmal habe ich die Geschichte gehört. Die Sprecherin Svantje Wascher hat eine angenehme Stimme, der ich gerne zuhöre. Ihre Betonung der Wörter finde ich gut gelungen, es ist kein herunterlesen der Geschichte.

Mit ihren witzigen und gefühlvollen  Schreibstil schafft es die Autorin eine wunderschöne Liebesgeschichte mit diversen Hindernissen zu beschreiben. Gleich zu Anfang taucht man in die chaotische Welt von Pit und Daggi ein, der Leser lacht mit ihnen, fühlt mit ihnen und fiebert danach, dass die beiden endlich zusammenkommen.

 

Frieda Lamberti hat hier wunderbare Charaktere geschaffen. Dagmar ist eine klasse Frau, die mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpft. Ihre Bemühungen um Pit finde ich einfach umwerfend. Mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit hat sie sich in mein Herz geschlichen. Ich kann sie mir gut als Freundin vorstellen. Und in Pit habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Er ist witzig, verantwortungsvoll und kümmert sich liebevoll um seine Oma. Und dann ist da noch Martha, sie ist eine Oma, wie sie jeder eine haben sollte. Sie kümmert sich um ihre Lieben, will aber trotzdem auch ihr Leben leben. Außerdem backt sie die weltbesten Kummerkekse… genau solche bräuchte ich auch mal ab und zu…

 

Das Cover ist ein Blickfang und es passt wunderbar zum Buch. Die zarten Farben und das schöne Herz im Mehl ziehen mich magisch an.

 

Fazit:

Diesen Hörgenuss möchte ich nicht missen, auch beim zweiten Mal habe ich mitgefiebert. Von mir bekommt die Geschichte eine klare Lese-/Hörempfehlung und 5 Sterne. Nun werde ich mir auch noch den zweiten Band als Hörbuch holen. 

Mittwoch, 2. November 2022

Rezension zu "Raue Havel" von Tim Pieper

Wieder ein megaspannender Krimi auf zwei Zeitebenen, ein sehr persönlicher Fall für Toni Sanftleben


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 304 Seiten

Verlag: Emons Verlag

Erscheinungsdatum: 25.08.2022

Teil 6 der Reihe "Hauptkommissar Toni Sanftleben"


★★★★★



*Klappentext (übernommen)*

Ein Spionagefall nach wahren Begebenheiten.

In einem alten Bootshaus an der Havel werden drei jahrzehntealte Skelette gefunden. Kurz darauf wird eine Journalistin ermordet. Sie recherchierte in einem Spionagefall aus dem Jahr 1949 um eine junge Frau, deren Identität bis heute unbekannt ist. Hängen die Todesfälle von damals und heute zusammen? Als Hauptkommissar Toni Sanftleben klar wird, dass er selbst familiär in den Fall verstrickt ist, ist es schon fast zu spät: Er bekommt es mit einem Gegenspieler zu tun, für den ein Menschenleben nicht viel zählt …

 

*Meine Meinung*

"Raue Havel" von Tim Pieper ist bereits der 6. Fall mit Hauptkommissar Toni Sanftleben und ich liebe jedes einzelne Buch. Den Schreibstil des Autors finde ich richtig gut, er ist leicht und locker, spannend und fesselnd. Kaum angefangen zu lesen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Nur meine Arbeit zwingt mich, das Buch aus der Hand zu legen. Mir gefällt es, dass Tim Pieper reale Geschehnisse aus der Vergangenheit mit einer fiktiven Geschichte mischt. Das kann er richtig gut. Der Wechsel Gegenwart und Vergangenheit (1946/1949) erhöht die Spannung zusätzlich. Der Spannungsbogen ist sehr gut, er wird die ganze Zeit gehalten und endet mit einem fulminanten Finale. Die Recherchen von Tim Pieper sind sehr akribisch, man spürt seine Liebe zu den Details.

 

Für mich war es ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren, der Autor beschreibt sie sehr authentisch mit Ecken und Kanten. Diesmal erfahren wir etwas mehr von Tonis Familie. Mir gefällt es ziemlich gut, die Weiterentwicklung von Toni und seinem Team zu beobachten. Phong entwickelt sich immer mehr zu einem richtig guten Ermittler. Und auch Toni macht eine Entwicklung durch, die zum Ende des Buches eine Entscheidung mit sich bringt, die ich sehr bewundere.

 

Im Nachwort beschreibt Tim Pieper wie er auf diesen Fall gekommen ist, und berichtet uns etwas über das Militärstädtchen Nr. 7 und die geheimdienstlichen Aktivtäten zur Zeit des Kalten Krieges. Superinteressant und informativ.

 

*Fazit*

Raue Havel ist ein spannender Krimi, der mich sehr emotional gepackt hat. Meine Gefühle sind ständig Achterbahn gefahren. Wer spannende Krimis mit authentischen Charakteren, einer wahren Begebenheit und zwei Zeitschienen mag, ist hier genau richtig. Meine Erwartungen haben sich vollends erfüllt. Wer Toni Sanftleben aber noch nicht kennt, sollte lieber mit der ersten Band beginnen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Nun hoffe ich, dass es noch einen weiteren Band gibt.

Dienstag, 1. November 2022

Rezension zu "Die Möwen von Fehmarn" von Rebecca Schulz

Ein spannender und humorvoller Krimi mit tierischen Charakteren


Buchdetails

Ausgabe: E-Book

Seitenzahl: 244 Seiten

Verlag: BoD – Books on Demand

Erscheinungsdatum: 30.03.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Fünf Möwen jagen einen Mörder - eine tierische Mission.

Mattis, der seine große Liebe zurückerobern will.
Berti, der trotz Darmproblemen nicht auf warme Brötchen verzichten möchte.
Pit, der jedem Strandläufer die Brötchen stiehlt, ehe der Beraubte Wind davon bekommt.
Haui, der schneller Kopfnüsse verteilt als sein Schatten.
Und Fiete, der für sein Leben gern Mensch ärgere dich spielt.

Unsere Wilden riskieren bei der Jagd nach dem Mörder nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Freundschaft.

 

*Meine Meinung*

"Die Möwen von Fehmarn – Mord am Südstrand" von Rebecca Schulz ist humorvoll, aber auch spannend. Zuerst war es ungewohnt als Leser in einem Möwenkörper zu stecken, aber ich habe mich schnell dran gewöhnt. Nun sehe ich die Welt aus einer anderen Sicht und manches Ärgernis wird zu einem Lacher, ich sag nur: Mensch ärger dich nicht. Die Autorin hat einen lebendigen und anschaulichen Schreibstil. Der Spannungsbogen ist von Anfang an präsent und wird auch die ganz Zeit gut gehalten. Mir gefällt die Mischung von Spannung und Humor in einem Krimi ziemlich gut, und die ist hier genau richtig.

 

Ihre Protagonisten sind Möwen, zuerst die fünf Wilden, die mein Herz schnell im Sturm erobert haben. Sie haben genau wie wir Menschen besondere Charakterzüge und sie haben auch mit Vorteile zu kämpfen. Besonders gut gefällt mir Mattis, der aus einer edlen Familie abstammt und seiner Freundin Svea nachtrauert und sie zurückhaben will. Und den kleinen Fiete, er ist der neue in der Truppe und manchmal ziemlich übereifrig.

Aber es gibt auch Charaktere, die mir nicht sympathisch sind und auch Mattis und seiner Truppe ziemlich viel Ärger bereiten. Auch in der Möwenwelt herrschen Regeln und bestimmte Strukturen, die das Leben der fünf Freunde nicht leicht machen.

Dann geschieht ein Mord und die fünf Möwen wollen den Täter überführen, denn irgendwie ermittelt Kriminalhauptkommissar Henks von der Entenpolizei in eine falsche Richtung.

 

Das Cover ist auch ein richtiger Hingucker, es ist so liebevoll gestaltet. Die fünf Wilden auf einem Strandkorb mit einem Brötchen in der Hand. Sie haben wohl gerade "Mensch ärgere dich" gespielt.

*Fazit*

Wer humorvolle Krimis mit ungewöhnlichen Charakteren liebt, ist hier genau richtig. Ich finde die Idee von Rebecca Schulz mit den tierischen Charakteren ziemlich witzig und gut umgesetzt. An einigen Stellen habe ich sogar vergessen, dass es sich hier um keine Menschen geht. Das hat mir richtig gut gefallen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Die Autorin schreibt schon am zweiten Fall, den ich mit Spannung erwarte.

 

Bedanken möchte ich mich bei der Autorin Rebecca Schulz, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Samstag, 29. Oktober 2022

Rezension zu "Sommerträume auf Sylt" von Stephanie Jana und Ursula Kollritsch

Ein Urlaubsbuch zum Träumen, einfach herrlich und zauberhaft


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Seitenzahl: 480 Seiten

Verlag: Goldmann

Erscheinungsdatum: 14.03.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

In einer Sommernacht auf Sylt schworen sich Lucy, Mado, Sonja und Rieke als Jugendliche, sich stets bei der Erfüllung ihrer Träume zu helfen. 25 Jahre später sind die vier Hamburgerinnen immer noch beste Freundinnen. Nur ihre Wünsche haben sich verändert. Cafébesitzerin Lucy träumt vom Heiraten, Anwältin Mado von einer heißen Liebesnacht. Sonja, Mutter dreier Kinder, sehnt sich nach Zeit für sich, und Weltenbummlerin Rieke möchte endlich irgendwo ankommen. Also beschließen die vier, erneut nach Sylt zu fahren und dort ihren Träumen auf die Sprünge zu helfen. Doch der Sommer auf der Insel rückt alles in ein neues warmes Licht …

 

*Meine Meinung*

"Sommerträume auf Sylt" von Stephanie Jana und Ursula Kollritsch ist ein wunderschöner Roman über Freundschaften und Träume.

Schon das Cover lädt zum Weilen ein, ein traumhafter Strand, Sonne und Strandkörbe. Das perfekte Setting für wunderbare Stunden, um vom Alltag Abstand zu bekommen. Ich komme bei diesem Anblick gleich ins Schwärmen.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist leicht und locker, wobei auch ernste Themen angesprochen werden und mich zum Nachdenken anregen. Die beiden haben mich komplett ins Buch gezogen, kaum angefangen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.

Auch wenn erst zweimal auf Sylt war, liebe ich diese Insel. Die Beschreibungen der Autorinnen sind sehr anschaulich. Beim Lesen konnte ich den Wind in meinen Haaren spüren, schnuppere ich die frische Meeresluft und spüre den Sand zwischen meinen Zehen. Das steigert mein Lesegefühl, einfach herrlich!!!

 

Die Charaktere sind gut beschrieben und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Lucy, Mado, Sonja und Rieke sind jede auf ihrer Art und Weise tolle Freundinnen, in die ich mich gut hineinversetzen kann.  Ich bin gerne mit den vieren nach Sylt gereist und habe ihre Abenteuer geliebt.

Die Freundschaft der vieren hat das Autorinnenduo sehr anschaulich beschrieben, beim Lesen habe ich deren Zusammenhalt und die tiefe Verbundenheit gespürt. Das gibt mir ein gutes Gefühl, denn auch ich habe solche Freundinnen.

 

*Fazit*

Sommerträume auf Sylt ist ein wunderschöner Roman, der einem das Sommergefühl zurückbringt und einem richtig gute Laune macht. Es geht um Freundschaft, Liebe, erfüllte Träume und Sehnsüchte, der Leser wird zum Nachdenken angeregt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Bedanken möchte ich mich bei den beiden Autorinnen Stephanie Jana und Ursula Kollritsch, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. 

Montag, 24. Oktober 2022

Rezension zu "Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" von Heidrun Hurst

Dämonen oder doch nur Menschen, die Unrecht vorhaben?



Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 320 Seiten

Verlag: Emons Verlag

Erscheinungsdatum: 20.10.2022


★★★★




*Klappentext (übernommen)*
Schiltach im Schwarzwald, 1344. Im Städtle geht der Teufel um. Das glauben zumindest die Bewohner, nachdem an der Kinzig eine junge Magd ermordet aufgefunden wurde. Als im Gasthaus »Hirschen« jede Nacht unheimliche Geräusche zu hören sind und eine weiße Gestalt gesichtet wird, die scheinbar durch Wände gehen kann, bricht Panik aus. Wird sich der Beelzebub weitere Opfer holen? Kräutersammlerin Johanna und Flößer Lukas versuchen die Wahrheit zu ergründen.

 

*Meine Meinung*

"Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" von Heidrun Hurst ist bereits der zweite Fall mit der Kräutersammlerin Johanna, aber mein erster Krimi von der Autorin. Trotzdem bin ich auch ohne Vorkenntnisse gut in die Geschichte gekommen. Gleich auf den ersten Seiten erlebt die junge Kräutersammlerin etwas Grausames, dass ihr immer wieder ins Gedächtnis kommt und sie vielleicht auch in einigen Entscheidungen beeinflusst. Mir gefällt der Schreibstil von Heidrun Hurst, er ist informativ und spannend. Mit viel Liebe erklärt sie dem Leser die einzelne Kräuter, deren Wirkungen und auch wie sie zubereitet werden. Hier sieht man deutlich, wie sehr sich die Autorin mit der Heilkräuterkunde und der Heilerin Johanna auseinandersetzt.

Die Beschreibungen von Land und Leute sind sehr anschaulich und ich habe das Gefühl ins 14. Jahrhundert abzutauchen.

 

Die Charaktere sind lebendig und mit verschiedenen Eigenschaften ausgestattet. Es gibt nicht nur sympathische. Johanna ist eine tolle Frau, wie sie ihr Leben allein ohne Mann meistert, finde ich richtig toll. Und das zu der damaligen Zeit. Ich mag sie von Anfang an. Und auch Lukas ist mir gleich sympathisch, er hebt sich mit seinem Verhalten von den anderer Männer gut ab. Doch Johanna hat Angst seinen Heiratsantrag anzunehmen. Sie hat schon so viel Leid gesehen, das die Ehemännern ihren Frauen angetan haben.

 

Normalerweise lese ich Reihen immer von Anfang an. Doch hier habe ich es nicht geschafft, den ersten Teil zu lesen, bevor wir unsere Bloggertour gestartet haben. In einigen Rückblenden wird mir der erste Teil beschrieben, was mir leider die Lust genommen, ihn doch noch zu lesen. Das finde ich sehr schade. Deshalb kann ich auch nicht die volle Punktzahl geben.

 

*Fazit*

"Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" von Heidrun Hurst ist ein spannender historischer Krimi, der mit gut gefallen hat. Mein Kräuterwissen ist gestiegen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung, wobei ich jedem Leser empfehle, mit dem ersten Band zu starten.

 

Ich möchte mich bei dem Emons Verlag und Heidrun Hurst bedanken, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Aktuell läuft auf Instagram eine Blogtour mit Gewinnspiel. Ihr müsst erraten, ob das vorgestellte Kraut heilsam oder giftig ist.

Schaut euch doch auch die Rezensionen von meinen Bloggerfreundinnen an:




Mittwoch, 28. September 2022

Rezension zu "Die kleine Bücherei der Herzen" von Jana Schikorra

Wunderschöne Geschichte über Schuld und Vergebung


Buchdetails

Ausgabe: eBook

Umfang: 393 Seiten

Verlag: beHEARTBEAT

Erscheinungsdatum: 26.08.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Als Katherine Madigan ein bezauberndes Haus in der irischen Kleinstadt Howth erbt, ahnt sie noch nicht, dass damit auch eine kleine Bücherei verbunden ist: die Rainbow-Hearts-Library. Kate reist nach Irland, um sich ihr Erbe anzusehen und trifft auf überaus herzliche Dorfbewohner. Schnell wird ihr klar, dass der kleine Laden allseits beliebt war und dass sich das Dorf nichts sehnlicher wünscht, als dass Kate ihn wiedereröffnet.

Den Grund dafür findet Kate schon bald zwischen den Seiten der Bücher: Briefe. Was immer sie beschäftigt, aufwühlt oder glücklich macht, die Besucher können sich alles von der Seele schreiben und diese Gedanken anschließend in ihren Lieblingsbüchern verstecken. Ein Konzept, das großen Zuspruch in Howth gefunden hat.

Während Kate noch mit sich hadert, ob sie die gemütliche kleine Bücherei wirklich fortführen will, trifft sie auf Cadan Flanagan. Der charmante Fotograf bahnt sich schnell einen Weg in ihr Herz, und schon bald hat sie mehr als nur einen guten Grund, in Irland zu bleiben ...

Der erste Band der neuen Reihe um die liebenswerte Bücherei der Herzen!

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

 

*Meine Meinung*

"Die kleine Bücherei der Herzen" von Jana Schikorra ist eine wunderschöne Geschichte über Schuld und Vergebung, Liebe und Freundschaft. Die Autorin hat einen einfühlsamen und leichten Schreibstil, schnell hat sie mich damit gefangen genommen. Ich liebe Geschichten, in denen es um Bücher geht und diese ist etwas ganz besonderes. Die Idee mit den Briefen finde ich richtig gut und habe es geliebt mit Kate in der Bücherei zu stöbern.

 

Jana Schikorra haucht ihren Charakteren Leben ein, mit all ihren Ecken und Kanten. Kate ist eine wunderbare Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Und dann kommt das Erbe… Ihre Ängste und Sorgen kann ich gut nachvollziehen, gerade das macht sie mir so sympathisch. Aber ich bewundere auch ihren Mut, das Erbe trotz der Differenzen mit ihrer Mutter anzutreten.

Dann taucht Cadan auf, charmant und attraktiv, der sich schnell in mein Herz schleicht. Aber auch die anderen Nebencharaktere sind wunderbar gezeichnet worden, sie fügen sich gut in die Geschichte.

 

Mit gefällt auch das Setting richtig gut. Howth wird anschaulich beschrieben, ich kann mir das kleine Städtchen in Irland gut vorstellen.

 

*Fazit*

"Die kleine Bücherei der Herzen" ist eine wunderschöne und berührende Geschichte, die mich schnell gefangen nimmt. Sie ist emotional und tiefgründig, aber auch leicht und locker. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank gilt der Autorin, die mir das Ebook als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Donnerstag, 22. September 2022

Rezension zu "1984. Einer dieser Sommer" von AD Wilk

Roman über eine starke Frau, berührend und spannend



Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 288 Seiten

Verlag: Nova MD

Erscheinungsdatum: 22.09.2022


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Ost-Berlin, Sommer 1984. Seit fünf Monaten zieht es Kim an den schmalen Fluss, der an der neuen Hochhaussiedlung vorbeiführt. Es ist der einzige Ort, an dem sie Frieden zwischen ihren Gedanken findet. Als würden sie hier an dieser Stelle keinen Raum finden, um sich in Bilder und Worte zu wandeln. Und dann taucht der zwölfjährige Moritz mit den traurigen Augen am Fluss auf, wirft Kim zurück in die Realität und schlägt Risse in die Mauer, die verbergen soll, was sie nicht sehen will. Das Leben.

 

Sie lässt es zu, erlaubt sich nach Monaten der Starre, dieses Leben wieder zu spüren und öffnet ihr Herz für Moritz und seinen Vater David. Sie geben ihr einen Grund zum Lachen, zum Lieben, Momente zum Glücklichsein. Und können doch an dem, was geschehen ist, nichts ändern …

 

*Meine Meinung*

"1984. Einer dieser Sommer" von AD Wilk ist ein wunderbarer Roman über eine starke Frau, die nach und nach ins Leben zurückfindet. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut, er ist emotional und berührend, spannend und fesselnd. Ich wollte nur ein paar Seiten lesen, aber die Geschichte hat mich so gefesselt, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. AD Wilk beschreibt die Begebenheiten und die Schauplätze sehr atmosphärisch. Wenn sie von dem Platz unter der Brücke schrieb, hatte ich die Szene vor Augen. Auch finde ich die Zeit sehr interessant und freue mich Bücher über diese Zeit zu lesen.

 

Die Charaktere sind lebendig mit Ecken und Kanten. AD Wilk beschreibt Kim und Moritz mit einer unendlichen Traurigkeit, die ich förmlich spüren kann. Der Weg aus dieser Traurigkeit ist nachvollziehbar und auch sehr berührend. Beim Lesen sind meine Gefühle Achterbahn gefahren. Mir gefielen auch die zarten Annäherungen von Kim und David, doch irgendwas belastet die beiden.

 

Immer wieder werden wir in die Vergangenheit von Kim gebracht. Diese Rückblenden lassen dem Leser so nach und nach verstehen, was mit Kim los ist.

 

Besonders gut haben mir auch die Illustrationen gefallen, sie sind einfach wunderschön und passen gut zur Geschichte.

 

*Fazit*

Wer Bücher über starke Frauen liebt, der muss unbedingt diese Geschichte lesen. "1984. Einer dieser Sommer" ist berührend und beschreibt die Zeit um 1984 ziemlich gut. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank gilt AD Wilk, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Dienstag, 20. September 2022

Rezension zu "Alle Farben des Regens" von Jessica Winter

Berührende und wunderschöne Liebesgeschichte


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Seitenanzahl: 317 Seiten

Verlag: Tinte & Feder

Erscheinungsdatum: 08.06.2021


★★★★★






*Klappentext (übernommen)*

Der bewegende Roman von Kindle-#1-Bestsellerautorin Jessica Winter über das Glück einer wahren Freundschaft und die Entdeckung einer großen Liebe.

Eigentlich wollte Arya nicht mehr an ihn denken – Kasey, den Jungen mit den leuchtenden Augen und dem traurigen Lächeln. Nicht nachdem ihre erste große Liebe einfach gegangen ist und alles mitgenommen hat, was sie seit Ewigkeiten verbindet. Jahre später führt Arya ein Leben nach Plan. Und doch fühlt sich die junge Frau verlorener denn je. Als dann auch noch Kasey in ihrer Klasse wiederauftaucht – als alleinerziehender Vater zweier niedlicher Kinder – steht Aryas Welt Kopf. Gefühle und Geheimnisse, die beide für immer vergessen wollten, kommen ans Licht, und Arya steht plötzlich vor der Frage, ob sie bereit ist, ihr Herz noch einmal zu riskieren.

 

*Meine Meinung*

"Alle Farben des Regens" von Jessica Winter ist eine wunderschöne und emotionale Liebesgeschichte, die mich vollkommen geflasht hat. Dies ist mein erster Roman der Autorin, und ich bin froh, sie entdeckt zu haben. Auf jeden Fall möchte ich gerne ihre anderen Bücher auch noch lesen. Ihr Schreibstil ist leicht und locker aber auch gefühlvoll und tiefgründig. Schnell zieht sie mich mit ihren zauberhaften Worten in die Geschichte und lässt mich auch nicht mehr los. Es geht hier um zweite Chancen, Mutigsein und Hoffnungen.

Jessica Winter erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven, einmal aus der Sicht von Arya und dann auch aus Kasey's Sicht. Das gefällt mir richtig gut, so bin ich ganz nah an den Charakteren und kann deren Gefühle besser verstehen und die Handlungen gut nachvollziehen.

Zusätzlich gibt es immer wieder Rückblenden, die zusätzlich mehr Verständnis schaffen. Auch so ein Clou, den ich liebe.

 

Die Autorin hat ihre Charaktere mit ganz viel Liebe ins Leben gerufen. Sie sind lebendig und authentisch. Arya ist eine liebevolle und taffe Frau, die in ihren Beruf als Vorschullehrerin richtig aufgeht. Das kann man gut sehen, sie ist den Kindern gegenüber sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Auf den ersten Blick ist sie eine starke Frau, die ihr Leben im Griff hat. Doch nach und nach bekommt man auch ihre verletzliche Seite zu sehen, anderen Menschen zu vertrauen fällt ihr sehr schwer.

Und auch Kasey hat sein Säcklein zu tragen, er fühlt sich als alleinerziehender Vater manchmal überfordert und hat Zweifel an seinen Vaterqualitäten. Zu Anfang ist er Arya gegenüber sehr kühl. Mein Herz hat er schnell erobert. Die Entwicklung der beiden gefällt mir sehr gut.

Auch die Nebencharaktere sind gut beschrieben und vervollständigen die Geschichte, besonders Evie, Kasey's Tochter hat es mir angetan.

 

“Stärke bedeutet nicht, andere niederzumachen, zu schlagen, um sich physisch überlegen zu fühlen. Stärke bedeutet, seine Fehler zu erkennen, aufzustehen und es beim nächsten Mal anders zu machen. [..]”

Jessica Winter “Alle Farben des Regens”, Pos. 3714 (kindle Edition © 2021 Jessica Winter in Selbstpublikation über Tinte & Feder)

 

*Fazit*

Alle Farben des Regens ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die auch ernste und traurige Themen anspricht. Dies ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das ich kaum aus der Hand legen konnte. Mich hat die Geschichte von Kasey und Arya sehr berührt, ein paar Tränchen sind auch geflossen. Perfekt zum Abschalten meines Alltags. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Vielen lieben Dank an @ehrlichanders für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.  

Dienstag, 13. September 2022

Rezension zu "Inselluft" von Jette Hansen

emotionaler Urlaubsroman, mit einem wunderschönen Setting und sympathischen Charakteren


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 284 Seiten

Verlag: Montlake Romance

Erscheinungsdatum: 07.06.2022

Teil 1 der Reihe "Stürmische Zeiten auf Föhr"


★★★★★





*Klappentext (übernommen)*

Der neue Roman von Erfolgsautorin Jette Hansen über einen Neuanfang auf der wunderbaren Insel Föhr.

Postbotin Sarah zieht wegen ihrer Pollenallergie nach Föhr und hofft darauf, mit ihrem Jobwechsel mehr als nur den Heuschnupfen hinter sich zu lassen. Die frische Seeluft und die neuen Begegnungen tun ihr gut und Sarah fühlt sich, als wäre sie schon lange auf der Insel zu Hause. Gleich zwei Männer treten in ihr Leben, der fürsorgliche Tierarzt Marten und der schwer zu fassende Künstler Sven. Doch wie die Wellen, die zurück an den malerischen Sandstrand schlagen, holen Sarah die Schatten der Vergangenheit ein. Während Sarah ihrer schwangeren Freundin Fee hilft, wird ihr klar, dass sie sich dem, was geschehen ist, stellen muss, um wirklich neu anzufangen.

 

*Meine Meinung*

"Inselluft" von Jette Hansen ist ein wunderschöner Sommerroman, der auf der traumhaften Insel Föhr spielt. Die Autorin hat einen wunderbaren und leichten Schreibstil, der mich sofort in die Geschichte gezogen hat. Erst einmal angefangen zu lesen, konnte ich kaum aufhören.

Jette Hansen erschafft eine Atmosphäre bei der man sich wohlfühlen kann. Aber es ist nicht nur ein leichter Roman, denn es werden auch ernste Themen angesprochen, die mir unter die Haut gehen. Die Autorin schafft die perfekte Balance, Ernsthaftigkeit zu Leichtigkeit.

Das Setting gefällt mir besonders gut. Jette Hansen beschreibt Föhr einfach wunderschön und erweckt in mir eine gewisse Sehnsucht. Ich war schon mehrmals auf der Insel und habe sie lieben gelernt. Auch in diesem Sommer möchte ich dorthin einen Kurztrip machen, leider dauert es noch etwas. Das war dieses Buch eine schöne Abwechslung vom Alltag.

 

Die Charaktere sind lebendig und authentisch. Sarah hat mein Herz im Sturm erobert. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt aber auch wütend gemacht. Zuerst will sie vor dem Problem fliehen, merkt aber auch schnell, dass das nicht gut gehen kann. Ihre Unsicherheit, was sie nun tun soll, kann ich gut nachvollziehen. So geht es mir auch manchmal, ich stecke gerne meinen Kopf in den Sand, wenn mir ein Problem zu groß oder zu unangenehm ist. Aber ich stelle immer wieder fest, dass die Probleme sich nicht von allein lösen und es besser ist, sie schnellstmöglichst anzupacken.

Dann gibt es noch die Arbeitskollegen Gretje und Fee, zwei wunderbare Frauen, die Sarah helfen sich auf Föhr einzugewöhnen.

 

*Fazit*

"Inselluft" ist ein emotionaler Urlaubsroman, mit einem wunderschönen Setting, sympathischen Charakteren und einer tollen Geschichte. Wer Romane liebt, die an der Nordsee spielen, muss dieses Buch unbedingt lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank gilt der Autorin Jette Hansen, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Sonntag, 11. September 2022

Rezension zu "Die Tote mit dem Diamantcollier" von Eve Lambert

spannende Story, unkonventionelle Ermittlerin


Buchdetails

Ausgabe: Flexibler Einband

Seitenanfang: 368 Seiten

Verlag: Penguin

Erscheinungsdatum: 09.09.2019

Teil 1 der Reihe "Jackie Dupont"


★★★★





*Klappentext (übernommen)*

Edle Yachten, funkelnde Juwelen und eine Dinnerparty mit tödlichem Ausgang

Monaco 1920: Der attraktive englische Adlige Christopher besucht eine Party an Bord einer mondänen Yacht. Die Gäste tanzen zu den Klängen einer Jazzband, trinken Champagner – doch plötzlich wird eine Leiche entdeckt, und ein kostbares Diamantcollier ist spurlos verschwunden. Die Polizei ruft Jackie Dupont zu Hilfe, Privatdetektivin mit Vorliebe für glamouröse Abendroben, schnelle Autos und ungewöhnliche Ermittlungsmethoden. Einer der Gäste muss der Täter sein, somit steht auch Christopher unter Verdacht. Und tatsächlich hütet er ein dunkles Geheimnis ...

 

*Meine Meinung*

"Die Tote mit dem Diamantcollier" - Ein Fall für Jackie Dupont von Eve Lambert ist ein spannender aber auch humorvoller Krimi aus den 20er Jahren. Dank des flüssigen Schreibstils der Autorin bin ich schnell in die Geschichte gekommen. Die Schauplätze und die Begebenheiten sind anschaulich und detailliert beschrieben worden, man merkt, dass Eve Lambert bei ihren Recherchen auf verschiedene Details geachtet hat. Mir gefällt so etwas immer gut und gerade wenn ich beim Lesen das Gefühl habe, vor Ort zu sein. Dies ist von der Geschichte her ein klassischer who-done-it Krimi, was ihn für mich besonders macht, ist die Location und die Protagonistin.

Mir gefällt es auch richtig gut, dass die Autorin die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben hat. Einmal aus der Sicht von Jackie und dann auch aus der Sicht von Christopher, so ist der Leser ganz nah an den Hauptprotagonisten und kann in deren Gedanken eintauchen und die Handlungen nachvollziehen.

 

Die Charaktere sind lebendig beschrieben. Jackie Dupont ist eine schillernde Persönlichkeit, eine starke Frau, die sich nicht nach den vermeintlichen Regeln der Gesellschaft richtet. Sie macht einfach ihr Ding. Sie ist intelligent, teilweise arrogant, frech und besserwisserisch, aber sie hat auch einen guten Humor. Jackie hat mich oft zum Lachen gebracht. Witzig finde ich besonders, wie sie sich mit ihrem Hund Sargent austauscht. Christopher auch Kit genannt ist ein attraktiver englischer Adlige, der ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Er ist von Ängsten und Schuldgefühlen geprägt, die er nur mit sich selbst ausmacht. Und auch seine Zerrissenheit zwischen Anne und Jackie ist gut dargestellt worden

 

Die Briefe, die jedem Kapitel vorangestellt sind, machen die Geschichte geheimnisvoll und erhöhen die Spannung.

 

*Fazit*

"Die Tote mit dem Diamantencollier" ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe. Die Hauptprotagonistin polarisiert, entweder man mag sie oder auch nicht. Ich mag solch extravaganten Charaktere und möchte gerne mehr von ihr lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

Ich möchte mich beim Bloggerportal und dem Penguin Verlag bedanken, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Montag, 29. August 2022

Rezension zu "Sonnenblumentage" von Frieda Bergmann


Mein Jahreshighlight, wunderschön und sehr emotional





Buchdetails

Ausgabe: Flexibler Einband

Seitenzahl: 640 Seiten

Verlag: Blanvalet

Erscheinungsdatum: 17.08.2022


★★★★★







*Klappentext (Übernommen)*

Was wäre, wenn … du dich einfach mal traust?

Maries Leben ist gar nicht mal so übel: Gemeinsam mit ihrem Freund lebt sie in einem beschaulichen Dorf bei Bamberg und arbeitet als Floristin in einer kleinen Gärtnerei. Es hätte sie definitiv schlechter treffen können. Und dennoch fragt sie sich: Gibt sie sich mit allem zufrieden, weil es sicher ist, oder weil sie es wirklich will? Was wäre gewesen, wenn sie im Leben mal eine andere, riskantere Abzweigung genommen hätte? Sähe ihr Schicksal anders aus?
Als Marie sich auf den Weg zu einem Spa-Wochenende mit ihrer Tante macht, ahnt sie nicht, dass sie auf dieser Fahrt eine ganz besondere Entscheidung treffen wird.
Eine Entscheidung, die scheinbar unbedeutend ist, die ihr Leben aber für immer verändern könnte. Wenn sie sich darauf einlässt …Ein Roman. Zwei Geschichten. Und ein Happy End für die Liebe.

*Meine Meinung*

"Sonnenblumentage" von Frieda Bergmann ist ein sehr emotionaler Roman, der mit seinen zwei Erzählsträngen etwas besonderes ist. Als mich die Autorin gefragt hat, ob ich ihren Roman lesen würden, hat mich die Thematik sofort fasziniert. Gerade in letzter Zeit habe ich mich oft gefragt, was wäre wenn gewesen, wenn ich einfach eine andere Abfahrt genommen hätte. Und aus solch einer Situation einen Roman zu schreiben finde ich echt klasse. Also habe ich zugesagt und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte ist richtig gut, und auch überraschend. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin, er ist lebendig, leicht und locker, aber auch ziemlich emotional. Gleich mit den ersten Worten hat die Autorin mich in den Bann gezogen und nicht wieder losgelassen. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren und ich habe sehr mit Marie mitgefiebert.

Die beiden Erzählstränge wechseln sich ab, es wird parallel die gleiche Zeit beschrieben. Ich konnte auch gut zwischen den beiden Strängen wechseln. Anhand der Überschrift weiß der Leser sofort, ob er sich im Strang "Was wäre, wenn sie bleibt…" oder im Strang "was wäre, wenn sie geht …" befindet, sehr hilfreich. Darunter befinden sich kleine Sprüche und Lebensweisheiten. Eine sehr schöne Gestaltung des Buches.

 

Die Charaktere sind lebendig und authentisch, haben Ecken und Kanten. In Marie habe ich mich sofort verliebt. Sie ist sehr sympathisch, geht mir manchmal zu schnell einen Kompromiss ein. Gerade deshalb kann ich mich gut in sie hineinversetzen, da ich genauso in jungen Jahren war. Ich bewundere ihren Mut, etwas zu verändern und bin gespannt, wie sich ihr Leben dadurch verändert. Egal in welchem Strang, sie ist auf jeden Fall bereit etwas zu verändern. Wird es besser, wenn sie geht, wird sie glücklicher werden. Oder ist es besser zu bleiben? Und auch die anderen Charaktere sind bildhaft beschrieben, ich kann sie mir alle gut vorstellen, egal ob sie mir sympathisch sind oder nicht.

 

Das Cover ist wie die Geschichte lebendig und farbenfroh, sie macht einem gleich gute Laune. Eine bunte Wiese mit wunderschönen Sonnenblumen und verschieden anderen Blumen, der jungen Frau im Sommerkleid neben ihrem Fahrrad zaubert mir ein Schmunzeln ins Gesicht.

 

*Fazit*

"Sonnenblumentage" ist ein zauberhafter Sommerroman, der nicht nur unterhalten, sondern einen auch nachdenklich macht. Ab und zu habe ich das Buch aus der Hand gelegt und über mein eigenes Leben nachgedacht. Auch bei mir gab es so zwei/drei Abzweigungen, die ich im Nachgang anders gemacht hätte. Aber ob mein Leben dadurch besser geworden wäre? Ich weiß es nicht und werde es auch nie erfahren. Auf jeden Fall ist diese Buch mein Jahreshighlight und ich kann es jedem empfehlen, der sich auf solch ein Experiment einlassen mag.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank gilt der Autorin Frieda Bergmann und dem Blanvalet Verlag, die mit das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Es hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Samstag, 27. August 2022

Interview mit Maria W. Peter zu dem Buch "Verrat in Colonia"



Hallo liebe Maria,

du bist zum 3. Mal auf der Shortlist zum Goldenen Homer und ich freue mich, dass ich im Zuge dessen, dein Buch "Verrat in Colonia" lesen durfte. Nun habe ich noch ein paar Fragen an dich, schön, dass du sie mir beantwortet hast:

 

Hat sich dein Autorenalltag durch Corona verändert?

Der Schreiballtag selbst hat sich bei mir dadurch wenig verändert, da Schreiben ja ohnehin eine eher einsame Beschäftigung im stillen Kämmerchen ist. Allerdings machten es mir die Monate des Homeschooling schwieriger, Zeit zum konzentrierten Arbeiten zu finden, da meine kleine Tochter dann ausschließlich zu Hause für die Schule lernte. Was sich allerdings stark verändert hatte, war die Art der Recherche. Coronabedingt musste ich meine Reisen zu den Schauplätzen stark konzentrieren, mich mit den historischen Experten meist telefonisch oder online austauschen, statt persönlich bei einer Tasse Kaffee. Und natürlich machte ich aus Infektionsschutzgründen deutlich weniger Lesungen als zuvor.

 

 

Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus? Zu welcher Tageszeit schreibst du? Zu welcher Zeit kommen deine besten Einfälle? Hast du auch Wochenende oder Urlaub? Oder schreibst du immer? 

Irgendwie arbeite ich tatsächlich (fast) immer. Wenn ich nicht buchstäblich in die Tasten haue, kritzele ich Ideen auf ein Stück Papier, denke über Plots und Figuren nach. Oder ich recherchiere zu den unterschiedlichsten historischen Themen. Irgendwie schaffe ich es nur selten, irgendetwas zu tun, ohne dass meine Gedanken früher oder später wieder zu irgendwelchen Romanprojekten abschweifen. Am kreativsten sind für mich die Morgenstunden. Da bin ich frisch, energiegeladen und voller Ideen. Aber auch am Abend habe ich meist sehr produktive Phasen. Urlaub gönne ich mir nur selten, wobei ich eine große, bunte Familie habe, die mich zeitlich sehr beansprucht und für die ich immer da sein möchte. Doch gibt es einen Tag im Jahr, den ich mir tatsächlich komplett freihalte, meinen „Boxing Day“, den 26. Dezember, (den traditionellen Urlaubstag des Dienstpersonals in der britischen Welt). Da schicke ich den Rest meiner quirligen und lauten Familie auf Verwandtenbesuch und gönne mir einen Tag, an dem ich wirklich überhaupt keine Verpflichtungen habe, noch nicht einmal Kochen.

 


 

Hast du Schreibrituale/-routinen?  

Schreibrituale im engeren Sinne habe ich nicht. Jedes Buch ist irgendwie anders und möchte auf seine eigene Art angegangen werden. Keine Ahnung wieso. Wie gesagt, arbeite ich am allerliebsten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, ganz alleine, ohne irgendwelche Geräusche um mich herum, mit einer Tasse Kaffee in der Hand und einem schönen Roman an meiner Seite, von dem ich mir in meinen eigenen Schreibpausen dann ein Kapitel gönne. Das ist meine persönliche Idealvorstellung. In der Realität sieht es aber oft anders aus, da reichen die wenigen wirklich ruhigen Stunden am Tag nicht aus. Also schreibe ich auch, wenn ich meine Tochter zum Sport oder zur Musikschule bringe und im Auto auf sie warte. Oder höre laute Musik über Kopfhörer, um mich an unruhigen Nachmittagen von der Außenwelt abzuschirmen und meine Muse dazu zu zwingen, Ideen auszuspucken. Alles was hilft, den Schreibfluss in Gang zu halten, ist mir willkommen.

 

 

Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass du seit deiner Kindheit schreibst und auch verschiedene Genres ausprobiert hast. Heute schreibst du im historischen Bereich, fühlst du dich hier am wohlsten? Kannst du dir vorstellen auch mal einen Roman in der Gegenwart zu schreiben? 

Ja, absolut. Am liebsten im Bereich Krimi. Das würde mir Spaß machen.

 

 

Was fasziniert dich denn an dem 3. Jahrhundert? Und wie recherchierst du dazu? 

Mich fasziniert die Römerzeit allgemein, die gallorömische Welt im Speziellen, also die Verschmelzung keltischer Kultur und Tradition mit der römischen, wie es besonders in der Moselregion der Fall war. Daher spielen meine Invita-Romane auch vorwiegend an Mosel, Saar und Rhein, in der Welt meiner Vorfahren sozusagen. Das dritte Jahrhundert ist nur eine der vielen spannenden Epochen, eine Phase der politischen Umbrüche und Umwälzungen. Römische Kaiser, die auf kriegerische Art, mit der Unterstützung ihrer Armeen an die Macht kamen, römische Statthalter mit wechselhaften Loyalitäten. Und nicht zuletzt Alemannen und Franken, die damals Rhein und Limes überschritten, römische Siedlungen und Gehöfte überfielen.

Die historische Recherche empfinde ich immer als ganz besonders zentral. Am Anfang eines neuen Projektes stöbere ich meist erstmal im Internet, suche die wichtigsten historischen Daten zusammen. Dann sichte ich die Literatur, kaufe oder leihe Fachbücher, spreche mit Historikern und erarbeite auch die Mentalität der Menschen dieser Zeit. Anschließend entwickele ich die Handlung und besuche die Originalschauplätze, suche Sekundärliteratur, aber – falls vorhanden - auch Originalquellen in Archiven, befasse mich mit historischen Inschriften und ihrer Deutung und lese auch Briefe und Beschreibungen von Zeitzeugen. Jedes noch so kleine Detail muss stimmen, bis hin zur Farbe der Stoffe, dem Muster der Mosaike, Wandbemalungen, Speisen, Traditionen... und natürlich alle Orte, Städte und Straßen, die ich beschreibe. Dazu mache ich – wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht - mehrere Recherchereisen, verbringe viel Zeit in Museen und im Gespräch mit Experten. Auch während des Schreibens konsultiere ich immer wieder Historiker, lasse verschiedene Kapitel, meist aber das gesamte Manuskript noch einmal von ihnen überprüfen.

 

 

Wenn du deine Geschichte schreibst, fühlst du dich ins 3. Jahrhundert ein? Kannst du dir vorstellen, selbst in dieser Zeit zu leben? 

Um Himmels Willen nein! Um nichts in der Welt würde ich die gute medizinische Versorgung, den Rechtsstaat und die Demokratie unserer heutigen Zeit gegen irgendeine frühere Epoche eintauschen. So spannend ich die Römerzeit – und andere Jahrhunderte der Vergangenheit – auch finde, mehr als eine kurze Zeitreise zwecks Recherche, würde ich dorthin nie machen wollen.

Dennoch bin ich geistig und emotional sehr wohl in den Epochen zuhause, über die ich schreibe. Meist recherchiere ich sehr lange und sehr intensiv über die Zeit, auch darüber, wie die Menschen damals dachten und fühlten. Bevor mein erster Römerroman auf den Markt kam hatte ich mich zuvor fast zwanzig Jahre mit der Römerzeit befasst, an der Uni Alte Geschichte und Klassische Archäologie belegt, in der Schule Latein gelernt und später selbst unterrichtet – bis mir die damalige Weltsicht, ihre Denkweisen, Alltag und Politik quasi in Fleisch und Blut übergegangen waren. 

 

 

Ich finde es spannend, dass du eine Sklavin zur Hauptperson und Ermittlerin gemacht hast? Wie bist du darauf gekommen? 

Das war irgendwie Zufall, eine spontane Idee, geboren aus einem dieser mysteriösen Inspirationsschübe, die man als Autor zwar kennt, aber nur schlecht erklären kann. Bereits als Teenager hatte ich mich an einem Römerroman versucht, der zur Zeit der römischen Republik angesiedelt war. Nach meiner Rückkehr aus den USA, wo ich Journalismus studiert hatte, schrieb ich den Rohentwurf eines Buches, das zur Zeit des Kaisers Septimius Severus, also im 2. Jahrhundert n. Chr. angesiedelt war. Das Thema Sklaverei spielte dabei zwar auch immer eine gewisse Rolle, doch nie hatte ich es gewagt, eine Sklavin zur weiblichen Hauptfigur zu machen. Doch plötzlich war da Invita in meinem Kopf, diese vorlaute Sklavin, die sich aufgrund ihrer Neugierde und Begeisterung für verbotene Schriftrollen stets in Schwierigkeiten bringt... und diese Figur hat mich bis heute nicht losgelassen.

 


 

Ist das Ermitteln der Sklavin Invita deine dichterische Freiheit oder meinst du, sie hätte wirklich zu dieser Zeit ermitteln können? 

Wer meine Bücher kennt, weiß, dass ich mir so etwas wie dichterische Freiheiten nie erlauben würde. Meine Romanhandlungen basieren stets entweder auf tatsächlichen historischen Ereignissen oder darauf, wie es, nach allem, was wir durch die archäologische und historische Forschung wissen, gewesen sein könnte. Das gilt natürlich auch für die Figuren in meinen Büchern. Tatsächlich gab es in der Römerzeit sehr viele hochgebildete Sklaven, die durchaus darüber im Bilde waren, was im Haushalt oder auch in der Politik vor sich ging. Viele Politiker hielten sich sehr bewusst Sklaven und Freigelassene als Berater. Zudem kann eine Sklavin wie Invita auch in solchen Milieus unbemerkt Nachforschungen anstellen, in denen ein hochrangiger römischer Bürger gleich Misstrauen erregt hätte, zum Beispiel der Gesindeküche oder den Heizräumen.  Allerdings begibt sich eine Sklavin wie Invita durch ihre Neugierde auch in größere Gefahr, da sie sehr oft, ohne die Zustimmung – oder das Wissen - ihres Herren agiert.

 

 

Als du den ersten Teil geschrieben hast, hattest du schon die anderen Geschichten im Kopf?  Wieviele Teile sind angedacht? 

Von Anfang an war mir klar, dass die Geschichte um Invita der erste Band einer Serie sein würde. Ich persönlich liebe Romanserien, da man darin immer wieder auf alte Bekannte trifft und eine umfangreiches Geschichte mit vielen ineinander verwobenen Fäden entwickelt werden kann, während zugleich jeweils ein Teil der Handlung, ein bestimmtes Thema, mit jedem Band zentral beleuchtet und auch abgeschlossen werden darf. Die Invita-Reihe ist auf sechs Bände angelegt, wobei die Bände mit ungeraden Nummern, also 1,3 und 5 eher gesellschaftliche oder auch philosophische Themen, die geraden Bände, also 2,4 und 6 eher eine politische, bisweilen auch militärische Thematik aufweisen.

 

 

Ich bin seit Kindertagen eine Leseratte und mein Geschmack hat sich immer mal wieder geändert. Ist es bei dir auch so. Welchen Genre liest du aktuell am liebsten? Welches Buch ist dein Currently Reading? 

Ja, das kenne ich auch. Geschmäcker ändern sich, gerade mit dem Lebensalter und den eigenen Lebenserfahrungen, die man so gemacht hat. Doch irgendwie mochte ich immer gerne historische Themen und Science Fiction, (seltsame Mischung, ich weiß). Später kam dann auch noch die Kriminalliteratur hinzu, die mich im historischen Kontext ebenso fasziniert wie in der Jetztzeit.

Tatsächlich ist mein bevorzugtes Romangenre auch die historische Kriminalliteratur, aber grundsätzlich lese ich alles querbeet. Solange die Sprache etwas in mir, als Leserin, zum Klingen bringt, Handlung und Figuren überzeugen, ist es mir beinahe gleichgültig, ob das Buch auf dem Mond oder in der Antike angesiedelt ist, in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft spielt.

Gerade lese ich aber wieder verschiedene historische Krimreihen.

 

 

2018 hast du ja den "Goldenen Homer" gewonnen. Darüber warst du bestimmt richtig glücklich. Was hast du gedacht als du dieses Jahr wieder auf der Shortlist gekommen bist? 

Tatsächlich kam ich mit „Verrat in Colonia“ bereits zum dritten Mal auf die Shortlist für den Goldenen Homer – zuvor 2015 mit „Die Küste der Freiheit“, einem Roman über deutsche Auswanderer, Mennoniten und Soldaten während der Amerikanischen Revolution und dann 2018 mit „Die Festung am Rhein“, die letztendlich auch mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Jedes einzelne Mal habe ich mich über alle Maßen darüber gefreut. Es ist mir eine ganz besondere Ehre, für einen Preis nominiert zu sein, bei dem der historische Aspekt der Handlung eine ebenso große Bedeutung hat, wie Spannung, Dramaturgie, Figuren und Sprache. Das zeigt mir, dass sich all die Mühen der jahrelangen Recherche ausgezahlt haben, es mir gelungen ist, meine Leserinnen und Leser in eine versunkene Vergangenheit mitzunehmen.

 

 


Danke liebe Maria, für deine Zeit und deine interessanten Antworten. Für den 1. Oktober 2022 in Ingolstadt drücke ich dir beide Daumen.

(Die Fotos wurden mir von der Autorin zur Verfügung gestellt.)

Dies ist der vierte Fall mit der Sklavin Invita:


Hier habe ich eine Liste mit Links der Interviews von den anderen Autoren auf der Shortlist:

 

30. Juli 2022 – Ullas Leseecke interviewt Petra Schier

30. Juli 2022 – Carmens Bücherkabinett interviewt Mac P. Lorne

6. August 2022 – Frau Goethe liest interviewt Johanna von Wild

6. August 2022 – Buchtempel interviewt Silke Böschen

13. August 2022 – Lesebuch interviewt René Anour

20. August 2022 – Bücherheike interviewt Birgit Hermann

20. August 2022 – Das Bücherhaus interviewt Marco Hasenkopf

27. August 2022 – Angeliques Leseecke interviewt Maria W. Peter

27. August 2022 – Svanvithe interviewt Juliane Stadler

3. September 2022 – Nicht ohne Buch interviewt Ana Pawlik

3. September 2022 – Kunterbunte Bücherreisen interviewt Ulf Schiewe                                                                                                                                       

 

Die Termine der Lesungen findet ihr hier:












Petra Schier: https://youtu.be/AXTgJzRDiyA

Mac P. Lorne: https://youtu.be/44oLsScAFWQ

Johanna von Wild: https://youtu.be/k4LjD8k7OgU

Silke Böschen: https://youtu.be/6WD4-0vko-Q

René Anour: https://youtu.be/EYlRJr3OpbE

René Anour: https://youtu.be/r6KUcsablsI

Birgit Hermann: https://youtu.be/AOgqRYxMcig

Marco Hasenkopf: https://youtu.be/GmJMGhliLZA

Maria W. Peter: https://youtu.be/if7ftaIGJTo

Juliane Stadler: https://youtu.be/jsex4AXWCB8

Ulf Schiewe: https://youtu.be/rEtSgDXgDCE

Ana Pawlik: https://youtu.be/4S3M1wZKDDc