Donnerstag, 27. April 2023

Rezension zu "Polarlichtzauber" von Cornelia Engel

Neuanfang, Freundschaft, Liebe und Missverständnisse


*Klappentext (übernommen)*

Nur weg aus München! Modedesignerin Jezz hat genug von der Großstadt, ihrer Mutter, die sich ständig in ihr Leben einmischt, und von den Männern sowieso. Kurz entschlossen nimmt sie einen Job in einem Brautmodengeschäft auf den Shetlandinseln an. In der schaukelnden Propellermaschine nach Sumburgh lernt sie den Schotten Magnus kennen. Wilde rote Haare, raumfüllend, laut – und dann schläft er auch noch an ihrer Schulter ein!

Nur gut, dass ihre beste Freundin Mara sie abholt. Deren Beistand braucht Jezz dringend, denn Magnus entpuppt sich als Bruder ihrer neuen Chefin! Es gelingt ihr fortan nur schwer, einen Bogen um den überraschend charmanten Hünen zu machen, der bei den anstehenden Wikinger-Festspielen eine Hauptrolle übernehmen soll. Leider scheint Jezz aber nicht die Einzige zu sein, die bei seinem Anblick weiche Knie bekommt …

 

*Meine Meinung*

"Polarlichtzauber" von Cornelia Engel ist der zweite Teil der "Liebe auf Shetland"-Reihe. Schon der erste Band "Mittsommernachtsküsse" hat mich total geflasht und ich war ganz gespannt auf den Nachfolgeband. Und… ich bin nicht enttäuscht worden. Allein schon der Titel "Polarlichtzauber" erzeugt vor meinem inneren Auge eine enorme Flut von wunderschönen Bildern. Dazu passt auch das traumhaft gestaltete Cover mit leuchteten Farben.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker, bildgewaltig und einfühlsam, gleich mit den ersten Worten hat mich die Autorin in die Geschichte gezogen.

Hier geht es um einen mutigen Neuanfang, Freundschaft, Liebe aber auch einige Missverständnisse. Es ist nicht nur eine reine Love-Story, sondern eine Geschichte mit Tiefgang und ganz vielen Emotionen.

 

Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben. Die Autorin hat ihnen Leben eingehaucht. Jezz ist eine mutige und supersympathische Frau, die in ihrem Leben einen neuen Sinn gibt. Sie hat sich von ihrer Mutter abgenabelt, die sich ständig Sorgen um sie macht. Und dann ist da noch Magnus, in ihn habe ich mich sofort verliebt. Er ist ein typischer Wikinger, groß, stark, laut und rothaarig. Aber man darf sich von dem ersten Eindruck nicht täuschen lassen, er kann auch anders. Er ist hilfsbereit, humorvoll und ein Familienmensch. Und auch die anderen Charaktere haben Ecken und Kanten, sind mehr oder weniger sympathisch. Ich habe die Höhen und Tiefen von Jezz und Magnus im Buch miterlebt, was mir sehr gut gefällt.

 

Das Setting ist wieder mal wunderschön beschrieben und weckt in mir den Wunsch, die Shetland Inseln einmal zu erkunden. Diese raue und karge Landschaft mit seinen hohen Klippen muss traumhaft schön sein. Und wenn man dann da auch noch die Polarlichter sehen kann, das muss unsagbar grandios sein. Hoffentlich bekomme ich sie einmal zu sehen.

 

Auch wenn dies ein zweiter Teil einer Reihe ist, kann er auch allein gelesen werden. Ich persönlich finde es besser, dass ich den ersten Band schon kenne und auch einige der Charaktere.

 

*Fazit*

Polarlichtzauber ist ein zauberhafter Wohlfühlroman, mit einem wunderschönen Setting, einer emotionalen Story und lebendiger Charaktere. Es geht um einen Neuanfang und die Frage: Ist der erste Eindruck immer der richtige? Die Autorin hat mir eine wunderbare und sehr emotionale Lesezeit beschert. Nun hoffe ich sehr, das es auch einen dritten Band geben wird.

 

Bedanken möchte ich mich bei Cornelia Engel und NetGalley, die mir das Ebook als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Das hat meine Meinung nicht beeinflusst.

 

★★★★★ 

 

Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 332 Seiten

Verlag: Montlake Romance

Erscheinungsdatum: 14.03.2023

Teil 2 der Reihe "Liebe auf Shetland"



Dienstag, 25. April 2023

Rezension zu "Rachejagd - Gequält" von Nica Stevens und Andreas Suchanek

gut durchdachte Story, interessante Charaktere, und ein fieser Cliffhanger


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 448 Seiten

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum: 13.10.2022

Teil 1 der Reihe "Rachejagd-Trilogie"


★★★★



*Klappentext (übernommen)*

Er sieht dich. Und er ist dir schon ganz nah …

Vor drei Jahren wurde Journalistin Anna Jones zusammen mit ihrer Freundin Natalie entführt und von ihrem Peiniger Edward Harris auf vielfache Art gequält. Anna konnte fliehen, Natalie starb. Diese Schuld verfolgt Anna bis heute. Als sie einen blutbefleckten Brief erhält, wird schnell klar: Edward Harris ist zurück. Nick Coleman, Annas Jugendliebe und FBI-Agent, nimmt die Ermittlungen auf. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Zane Newton, der Profilerin Lynette McKenzie und Nick versucht Anna herauszufinden, was Harris vorhat. Ein perfides Spiel beginnt, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ein Spiel, das nicht nur für Anna tödlich enden könnte. Ein Spiel, das nur ein Ziel hat: Rache.

 

*Meine Meinung*

"Rachejagd - Gequält" von Nica Stevens und Andreas Suchanek ist der erste Teil einer Trilogie. Andreas Suchanek ist für mich ein Garant, dass mich hier eine spannende Lesezeit mit vielen Wendungen und fiesen Cliffhanger erwartet. Natürlich nur, wenn einem der Klappentext zusagt.

Und ich bin nicht enttäuscht worden… Ich bin ziemlich unbedarft ans Lesen rangegangen und habe Geschichte fast in einem Rutsch gelesen, dann kam der Cliffhanger am Ende des Buches und ich war ratlos. Danach habe ich erst festgestellt, dass diese Geschichte aus mehreren Teilen besteht… zum Glück sind mittlerweile alle drei Teile auf dem Markt.

Den Schreibstil von Andreas Suchanek kenne ich bereits und ich liebe ihn. Aber auch der von Nica Stevens gefällt mir richtig gut, die Zusammenarbeit der beiden ist gut gelungen.

Die Spannung wird zusätzlich noch erhöht, in dem aus verschiedenen Sichten erzählt wird, Annas und Nicks. So etwas mag ich sehr, dann ist man näher ab den Charakteren und versteht gewisse Handlungen.

 

Die Charaktere sind realitätsnah und lebendig gezeichnet, Anna ist eine starke Frau, die sich trotz erlebtem Traumas ihr Leben meistert. Mir ist sie gleich sympathisch, und ich kann ihre Ängste gut nachvollziehen. Zusammen mit dem Computerspezialisten Zane Newton, der Profilerin Lynette McKenzie und dem FBI-Agenten Nick Coleman bilden sie ein gutes Team, die sich auf die Spur von Annas Stalkers machen. Nach und nach kommen sie dem Geheimnis auf die Spur und dann bäämmmm… Ende.

 

Nun kommt leider ein aber… in den letzten Jahren bin ich immer zartbesaiteter geworden und mir gehen gerade detaillierte Beschreibungen von Folter und Gewalt an den Hauptfiguren sehr nahe.

Das hat meine Lesefreude etwas geschmälert, trotzdem werde ich auf jeden Fall die anderen beiden Teile lesen. Ich muss doch wissen, wer hinter der ganzen Geschichte steckt und ob er zur Strecke gebracht werden konnte. J

 

*Fazit*

Rachejagd – Gequält ist absolut nichts für schwache Nerven. Wer aber spannende und rasante Thriller mit "fiesen" Cliffhanger liebt, ist hier genau richtig. Dies ist der Auftakt zu einer Trilogie. Eine gut durchdachte Story, interessante Charaktere und einen genialen Schreibstil sind hier vereint.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

 

Mein Dank geht an Netgalley und dem Heyne Verlag, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Sonntag, 16. April 2023

Rezension zu "Das Schiff der Träume" von Sophie Martaler

Zauberhafter Roman, eine Mixtur aus Historischer Roman, Liebe und Crime


*Klappentext (übernommen)*

Passau 1925: Die junge Alma Engel tritt Hals über Kopf eine Stelle als Zimmermädchen auf dem imposanten Luxusdampfer Regina Danubia an, um ihrem beengten Zuhause zu entfliehen. Während das Schiff über Wien und Budapest bis ans Schwarze Meer steuert, genießt die vornehme Gesellschaft an Bord das Leben. Für die Bediensteten jedoch ist das Oberdeck tabu. Dass es hinter der eleganten Fassade brodelt, ahnt Alma nicht. Zu sehr ist sie von der fremden Welt beeindruckt – und von dem attraktiven Zimmerkellner Vincent, in den sie sich verliebt. Doch Vincent ist in Wahrheit der Sohn des Reeders, der mitreist, um die vom Bankrott bedrohte Reederei zu retten. Und er ist nicht der Einzige an Bord mit einem gefährlichen Geheimnis …

 

*Meine Meinung*

"Das Schiff der Träume" von Sophie Martaler ist ein zauberhafter Roman, eine Mixtur aus Historischer Roman, Liebe und Crime. Und dann spielt es noch auf einem Kreuzfahrtschiff, besser hätte es gar nicht kommen können. Meine Erwartungen an diese Geschichte waren richtig hoch und ich bin absolut nicht enttäuscht worden. Hinter Sophie Martaler verbirgt sich das erfolgreiche Autorenduo Sabine Klewe und Martin Conrath. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn zwei Autoren zusammen ein Buch schreiben. Hier hat das Zusammenspiel supergut funktioniert. Ich liebe den Schreibstil, er ist spannend und lebendig. Gleich mit den ersten Worten hat mich die Geschichte gefangen genommen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Verschiedene Perspektivwechsel und kleine Cliffhanger erhöhen die Spannung. Interessant finde ich auch, wie authentisch das Autorenduo den Unterschied zwischen den Reichen, die sich an Bord amüsieren wollen und den vermeintlich Armen, die an Bord arbeiten, beschrieben hat. Ich konnte mir gut alles vorstellen.

 

Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Im Mittelpunkt stehen das Zimmermädchen Alma und der Zimmerkellner Vincent. Alma ist eine bodenständige junge Frau, die aus ihren alltäglichen Leben fliehen will. Spontan bewirbt sie sich als Zimmermädchen auf dem Luxusdampfer Regina Danubia. Ich bewundere ihren Mut einfach mal etwas anderes zu machen, schnell hat sie mein Herz erobert. Sie ist außerdem nicht arbeitsscheu, gründlich, zuverlässig aber auch neugierig. Vincent ist ein toller Mann mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Er ist der Sohn des Reeders und ist inkognito an Bord. In letzter Zeit wurde den Passagieren Schmuck gestohlen und er will die Diebstähle aufklären. Vincent strahlt eine Souveränität aus, die ihn sehr sympathisch macht. Und auch wenn er privilegiert ist, weiß er genau, wie er sich als Kellner zu verhalten hat. Mir hat es Spaß gemacht, ihn auf seinem Weg zu begleiten. Und auch die anderen Nebencharaktere sind gut gezeichnet, es gibt sowohl sympathische wie unsympathische.

 

Das Setting hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe es geliebt, mit dem Luxusdampfer nach Budapest zu fahren. Die Beschreibung von Schiff und den Landschaften sind so bildhaft, dass vor meinen Augen lief ein wunderschöner Film beim Lesen.

 

*Fazit*

"Das Schiff der Träume" ist ein zauberhafter Roman, mit Spannung und Emotionen. Hier passte alles, fesselnde Story, sympathische Charaktere und ein tolles Setting. Wer Romane auf einem Luxusdampfer liebt, ist hier genau richtig. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Bedanken möchte ich mich bei dem Bloggerportal und dem Goldmann Verlag, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 512 Seiten

Verlag: Goldmann

Erscheinungsdatum: 25.01.2023

Donnerstag, 13. April 2023

Blogtour "Die Kinder von Beauvallon" von Bettina Storks

Die Kinder von Beauvallon

 

In ihrem neuen Buch "Die Kinder von Beauvallon" erzählt die Autorin Bettina Storks die Geschichte zweier Freundinnen Agnes und Lily, die durch den grausamen Krieg getrennt wurden. Nach mehr als 20 Jahren bekommt die Radiomoderatorin Agnes den Auftrag, sich über die Deportation der Kinder aus Baden zu informieren und eine Story daraus zu machen. Bei ihrer Recherche fragt sie sich, ob Lily vielleicht noch leben könnte und hängt sich tiefer rein in die Story.






Résistance

 

1940: Gleich nach der Besetzung Frankreichs von den Nationalsozialisten entstehen nach und nach Gruppen, die die neue Macht nicht unterstützen, sondern sie eher bekämpfen wollen. Sie gehören zur französischen Résistance.

In den Anfängen sind sie nicht einheitlich organisiert, erst im Frühjahr 1943 gelingt es Jean Moulin im Auftrag von Charles de Gaulles, gemeinsam Ziele zu setzen und gegen die Besatzungsmacht zu agieren.

Bis 1942 ist der Süden von Frankreich nicht besetzt, somit hat Jean von Lyon aus alle Résistance-Gruppen vereint und geleitet. Hier agiert aber auch Klaus Barbie als Gestapo-Chef, er wird auch der Schlächter von Lyon genannt.

1943 muss die Resistance einen herben Rückschlag hinnehmen, sieben hochrangige Résistance-Kämpfer werden bei einem Treffen in einer Arztpraxis verhaftet. Ob es Verrat ist, kann nicht festgestellt werden. Jean Moulin ist unter ihnen. Sie werden nicht gleich getötet, denn der Gestapo-Chef Klaus Barbie ist für seine Foltermethoden bekannt und versucht somit so viel Informationen der Widerstandskämpfer wie möglich zu erhalten. Doch Jean Moulin schweigt beharrlich.

 

Die Kämpfer der Résistance waren unter anderen für Sabotageakte, Spionage und Flucht zuständig.

 

 

Fluchthelfer

 

1940 wird Lily mit ihrer Familie aus dem Badischen Sulzburg in das Internierungslager Gurs/ Frankreich deportiert. Glück im Unglück, es gibt Fluchthelfer, die die Kinder aus dem Lager holen und verstecken. Die Résistance kann alle Kinder aus dem Lager befreien. Viele verschiedene Menschen, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, egal welcher Konfession, bieten den Résistance-Gruppen ihre Hilfe an, entweder aktiv, als Fluchthelfer oder passiv, als jemand, der den Flüchtlingen Unterschlupf gibt.

Im Buch lernen wir die Fluchthelferin Jolie kennen, für ihren Mut bewundere ich sie sehr. Sie weiß von Anfang an, wohin es gehen wird, aber die genaue Route kann sich immer wieder ändern. Sie ist stets in Gefahr entdeckt zu werden. Obwohl Jolie hier eine fiktive Figur ist, denke ich, dass es sie so hätte geben können. Ich finde sie sehr authentisch beschrieben. Jolie kann sehr gut mit Kindern umgehen und sie beruhigen, wenn es notwendig ist. Die Kinder kommen entweder bei französischen Familien unter oder sie werden nach Dieulefit in die Schule Beauvallon gebracht.

 

 

Das Wunder von Dieulefit

 

Dieulefit ist eine kleine Gemeinde im Südosten von Frankreich mit 2400 Einwohner, die im Laufe des zweiten Weltkrieges 1500 Flüchtlinge, meist Juden oder politisch Verfolgte, Unterschlupf gewährt haben, ihnen etwas zu essen gegeben haben und sie somit vorm KZ gerettet haben. Sie sind sogenannte Stille Held*innen, dass sind Menschen, die sich selbstlos verhalten.

 

In Dieulefit haben die drei Frauen Marguerite, Catherine und Simone, sie werden auch als gute Feen bezeichnet, die Schule Beauvallon gegründet. Bei ihnen haben die geretteten Kinder Unterschlupf gefunden und sie wurden unterrichtet.

Die Besatzungsmacht hat Dieulefit anscheinend als nicht relevant eingestuft und somit konnten die Bewohner ihr Geheimnis bewahren. Die Bewohner haben agiert und darüber geschwiegen. Selten hat ein Dorf so zusammengehalten.

 

Dies ist mein Beitrag zur Blogtour zu den neusten Buch von Bettina Storks.

 

Folgende Themen könnt ihr auf diesen Blogs nachlesen:

 

* Handlungsorte bei Jutta von @lesemademoiselle

* Historie bei Gabriele von Elizas Bücherparadies

* Autoreninterview als Podcast bei Nadine von Kunterbunte Bücherreisen

* Charaktere Marion von @lesonautin

* Deportation bei Heike von Frau Goethe liest

* Résistance bei mir

* Aufarbeitung bei Heike von Bücherheike

 

Bedanken möchte ich mich bei Bettina Storks und dem Diana Verlag, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.