Mittwoch, 24. Mai 2023

Rezension zu "Mademoiselle Oppenheim" von Mina König

Eine starke Frau erkämpft sich ihren Platz in der Kunstszene, spannende Geschichte


Buchdetails

Taschenbuch: 512 Seiten

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum:10.08.2022



★★★★,5




*Klappentext (übernommen)*

Das schillernde Leben von Meret Oppenheim: Künstlerin, Freigeist, Liebende

Paris, 1933: Die junge deutsch-schweizer Künstlerin Meret Oppenheim genießt das unbeschwerte Leben inmitten der Pariser Bohème. Zu ihren engsten Freunden zählen die Surrealisten Pablo Picasso, Joan Miró, Alberto Giacometti und André Breton. Als sie sich in den Maler Max Ernst verliebt, nimmt eine stürmische Affäre ihren Lauf. Doch Meret möchte nicht nur seine Muse sein. Sie will ihren eigenen Weg gehen und träumt vom großen Durchbruch. Sie experimentiert mit Alltagsgegenständen, mit denen sie erste Erfolge feiert, entwirft Mode und Schmuck. Immer wieder muss sie gegen die strengen Regeln der Gesellschaft ankämpfen. Und während in Europa dunkle Schatten aufziehen, die auch Merets Familie bedrohen, sucht die freiheitsliebende Künstlerin nach einem Weg, die Liebe und die Kunst in Einklang zu bringen.

 

*Meine Meinung*

"Mademoiselle Oppenheim" von Mina König ist eine wunderbare Romanbiografie einer starken Frau, die lernt sich durchzusetzen und die ihren Weg in dieser unruhigen Zeit findet. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig, schnell bin ich von Meret und ihrem Tun fasziniert. Mina König schafft es, mir die Künstlerwelt in Paris näher zu bringen. Sie beschreibt die einzelnen Szenen, das Setting authentisch und lebendig, ich habe zum Beispiel das Café de Flore, was als Treffpunkt der Künstler und Surrealisten dient, genau vor Augen. Ich habe das Gefühl beim Lesen mittendrin zu sein.

 

Die Charaktere sind lebendig und realitätsnah, Meret habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist so lebensfroh, gradlinig und lässt sich nicht aus der Bahn werfen. Sie verliert nie den Mut, ihre Vorstellungen von ihrem Künstlerleben umzusetzen. Mir hat es Spaß gemacht sie ein Stück ihres Lebensweges zu begleiten. Und auch die anderen Charaktere sind gut beschrieben, und ich kenne so viele vom Namen her. Das hat mir richtig gut gefallen.

 

Paris… ich kenne Paris noch nicht. Doch Mina König hat diese Stadt in den bezauberndsten Farben beschrieben, so dass man Lust bekommt, dort einmal hinzufahren.

 

*Fazit*

Mit "Mademoiselle Oppenheim" bin ich in eine fremde Welt eingetaucht und habe die Lesezeit genossen. Wer gerne Bücher über starke Frauen liest, ist hier genau richtig. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

 

Mein Dank geht an die Autorin Mina König, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Dienstag, 23. Mai 2023

Rezension zu "Das Strandbad am Wolzensee" von Britta Orlowski

Lebe dein Traum, träume nicht dein Leben


Buchdetails

eBook: 368 Seiten

Verlag: beHEARTBEAT

Erschienen am 01.05.2023



★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Wenn Träume Wirklichkeit werden

Brandenburger Land in den 50er Jahren: Luisa von Rochlitz hat einen Traum: Sie möchte das Strandbad am Wolzensee wieder aufbauen und damit endlich ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Doch nicht nur der neue Staatsapparat legt ihr Steine in den Weg, sondern auch ihre Familie, die es für Unsinn hält, dass eine junge Frau ein eigenes Unternehmen leitet. Allein der hilfsbereite Paul steht Luisa tatkräftig zur Seite und unterstützt sie bei der Verwirklichung ihres Traums. Werden sie es gemeinsam schaffen, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen?

 

Ein Strandbad voller Geschichte und eine junge Frau, die gegen die Konventionen ihrer Zeit kämpft.

 

*Meine Meinung*

In dem neuen Roman "Das Strandbad am Wolzensee" von Britta Orlowski geht es um eine starke Frau in den 50er Jahren, die ihre Träume Wirklichkeit werden lässt. Ich kenne die Autorin schon vor ihren Romanen aus der Bützer-Reihe und aus der St. Elwine-Reihe, und ich habe jedes einzelne Buch durchgesuchtet. Ihr Schreibstil ist wunderschön, emotional und berührend, bildhaft und anschaulich, gleich mit den ersten Worten hat sie mich in den Bann gezogen. Britta Orlowski schafft es, die Atmosphäre der 50er Jahre lebendig werden zu lassen, die Widrigkeiten gut zu beschrieben und den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Dabei geht es nicht nur um den Kampf für ein Strandbad, sondern auch um die Auseinandersetzung mit den eigenen Träumen und Zielen.

 

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich, es gibt sympathische und unsympathische. Mein absoluter Liebling ist Luisa, sie ist eine starke Frau, die nach dem Krieg die Zügel in die Hand nimmt, um ihre Familie wieder zu einem guten Stand zu bringen. Trotz allem verliert sie aber ihre Wünsche und Träume nicht aus den Augen. In Paul hat sie einen guten Verbündeten gefunden. Er ist hilfsbereit und unterstützt Luisa wo er nur kann. Auch hat er gut Idee für das neue Strandbad und versucht sie auch gleich umzusetzen. Ihr Bruder Julius ist ein Charakter, den ich nicht so sympathisch fand. Kaum ist er aus der Gefangenschaft, will er die Züge an sich reißen und traut Luisa absolut nichts zu. Es interessiert ihn einfach nicht. Aber er ist mit seiner Meinung nicht allein, auch der Rest ihrer Familie steht hinter ihm. Meine Emotionen sind beim Lesen Achterbahn gefahren, ich habe die Erfolge mit Luisa gefeiert, bei den Niederlagen mit ihr gelitten und wütend bin ich auch manchmal geworden.

 

Die Beschreibung des Strandbades ist detailreich und einfach nur wunderschön. Ich konnte mir die Umgebung richtig gut vorstellen, die Bilder purzelten nur so in meinem Kopf. Auch das Schreien und Kreischen der Kinder konnte ich hören, beim Lesen habe ich Lust bekommen, ins kühle Nass zu springen.

 

Es ist schade, dass es dieses Strandbad nicht mehr gibt, gerne hätte ich dort einmal Urlaub gemacht.

 

Zitat Pos 3023:

„Wenn jemand weint, bedeutet es nicht gleich, dass er schwach ist, sondern dass er in dem Augenblick mehr fühlt, als das Herz ertragen kann.“

*Fazit*

"Das Strandbad am Wolzensee" ist ein fesselnder Roman über den Mut, für seine Träume zu kämpfen und sich gegen alle Widerstände durchzusetzen. Eine Geschichte, die berührt und inspiriert. Wer Geschichten über starke Frauen liebt, ist hier genau richtig. Mir hat das Buch Hoffnung gemacht, das auch Frauen ihre Wünsche und Träume in die Tat umsetzen können und auch machen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank geht an die Autorin Britta Orlowski, die mir das eBook als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Sonntag, 21. Mai 2023

Rezension zu "Drei Frauen, vier Leben" von Dora Heldt

Emotionale und berührende Geschichte über Freundschaft, die zusammenschweißt


Buchdetails

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 608 Seiten

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft

Erscheinungsdatum: 20.08.2021

Teil 2 der Reihe "Drei Frauen"

Das aktuelle Hörbuch ist am 20.08.2021 bei Jumbo erschienen.



*Klappentext (übernommen)*

„Was ist mit den Briefen?“ „Das sind die Einladungen für Jule, Alexandra und Friederike zum Pfingstwochenende am See …“ Ein tiefes Zerwürfnis hatte die drei Freundinnen seit Kindertagen über Jahre getrennt. Erst der Tod der Vierten im Bunde, Marie, ein Jahr zuvor hatte sie schließlich wieder zusammengebracht. Jetzt steht das nächste Pfingsttreffen an. Seit ihrem Wiedersehen ist viel passiert: Alexandra hat gerade ihren Job als Verlegerin verloren. Jules Tochter Pia ist ungewollt schwanger. Und Friederike muss sich nun wohl endgültig von ihrem Lebenstraum verabschieden. Doch ihr Treffen im Haus am See setzt Kräfte frei, die ihrer aller Leben in gänzlich unerwartete Richtungen lenken.

 

*Meine Meinung*

"Drei Frauen, vier Leben" von Dora Heldt ist der zweite Teil einer Trilogie rund um drei Freundinnen, die nach einem Streit von vor 10 Jahren wieder aufeinandertreffen. Leider kenne ich den ersten Band nicht, aber es hat meinen Lesefluss und -spaß nicht geschmälert. Ich mag den Schreibstil der Autorin, er ist leicht und locker, kann aber auch schwer und tiefgründig sein. Mir gefällt diese Mischung richtig gut. Schnell bin ich in die Geschichte gekommen, und erlebe wie die drei Freundinnen sich wieder in ihr Leben zurückkämpfen. Es geht um das Vertrauen in sich selbst, Veränderungen im Leben und Verarbeitung von alten Wunden.  

 

Die Charaktere sind lebendig und authentisch. Auch finde ich es gut, dass diese Frauen mal keine jungen Hüpfer sind, sondern Frauen, die schon einiges erlebt haben. Mir gefällt der Zusammenhalt der Freundinnen sehr gut, endlich reden sie wieder miteinander. Jule, Friederike und Alexandra sind sehr unterschiedlich, trotzdem respektieren sie die Meinung der anderen und helfen sich gegenseitig. Genau wie Freundinnen es machen!!! Ich mag jede einzelne von ihnen und kann mich auch gut in sie hineinversetzen. Ich kann ihr Gefühle gut nachvollziehen, ihre Wut, aber auch die Begeisterung.

 

Die Sprecherin Katja Danowski hat eine angenehme Stimme, der ich gerne und gut folgen konnte. Sie hat die Charaktere unterschiedlich dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat.

 

*Fazit*

"Drei Frauen, vier Leben" ist ein wunderbares Buch, das mich emotional sehr berührt hat. Beim Lesen habe ich die Hoffnung und die Kraft gespürt, die die Freundinnen ausstrahlen. Auf jeden Fall werde ich noch Band 1 lesen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

 

Mein Dank geht an den Jumbo Verlag und NetGalley, die mir das Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.


 

Samstag, 20. Mai 2023

Rezension zu "Spinnennetz" von Lars Kepler

Spannender Fall, mir aber zu brutal


Buchdetails

Taschenbuch: 608 Seiten

Verlag: Lübbe

Erscheinungsdatum: 26.01.2024


★★★





*Klappentext (übernommen)*

Knapp nur hat Kommissarin Saga Bauer den letzten Einsatz überlebt. Bevor sie endlich die Reha-Klinik verlassen kann, erreicht sie noch eine handgeschriebene Postkarte: "Eine blutrote Pistole liegt vor mir. In deren Magazin befinden sich neun weiße Kugeln. Eine dieser Kugeln ist für Joona Linna bestimmt. Die einzige Person, die ihn retten kann, bist du." Unterschrieben ist die Karte mit einem Anagramm vom Serienmörder Jurek Walter. Als Saga von dieser Drohung Joona Linna erzählt, winkt der ab. Er ist sicher, dass Jurek Walter nicht mehr lebt. Doch bald wird klar, dass die Drohung ernst gemeint war. Und damit beginnt die gefährlichste Jagd auf einen Serienmörder, die Schweden je erlebt hat ...

 

*Meine Meinung*

Die Fortsetzung der erfolgreichen Buchreihe von Lars Kepler verspricht Spannung und Nervenkitzel pur. In "Spinnennetz" kehrt der gefährliche Serienmörder Jurek Walter zurück, was für Aufruhr und Alarmstimmung in Schweden sorgt. Der ehemalige Kommissar Joona Linna und seine Kollegen stehen vor einer Herausforderung der besonderen Art – sie müssen Jurek Walter aufspüren, bevor er erneut zuschlägt. Aber eins muss klar sein, dies ist harte Thrillerkost und absolut nichts für zarte Gemüter. Bei mir muss der Zeitpunkt stimmen, wann ich einen Thriller lesen kann. An manchen Tagen verkrieche ich mich unters Bett vor lauter Angst und an anderen kann es mir gar nicht schaurig genug sein. Diesmal war es mir aber an einigen Stellen echt zu grausam…

 

Was mir aber gut gefällt, dass das Autorenpaar sich immer wieder gut Wendungen einfallen lässt und mich auf falsche Fährten lockt. Das Tempo wird auch durch diverse Perspektivwechsel hochgehalten.

 

Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet.

 

*Fazit*

"Spinnennetz" ist ein Adrenalin-geladener Thriller, der den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Die Geschichte ist packend und fesselnd erzählt und lässt den Leser bis zum Schluss nicht mehr los. Das Autorenduo Lars Kepler ist Meister ihres Fachs und weiß, wie man fesselnde Geschichten erzählt. Fans der Buchreihe werden ihren neuen Roman lieben, während Neueinsteiger sich auf harte Lesestunden gefasst machen müssen. Nichts für zarte Gemüter. Von mir gibt es 3 Sterne und eine bedingte Leseempfehlung.

 

Mein Dank geht an die Bloggerjury und dem Lübbe Verlag, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Freitag, 19. Mai 2023

Blogtour - Die toten Engel von Kreta - Charaktere + Rezension


 Wem kann man vertrauen? Der Polizei doch, oder?

 

Anja Marschall entführt uns mit ihrem neuen Krimi "Die toten Engel von Kreta" auf die wunderschöne Urlaubsinsel Kreta. Und hier soll das Verbrechen stattfinden, kaum zu glauben.

 

Aber zuerst habe ich erstmal den Klappentext für euch (übernommen):

Die dunkle Seite Kretas, eindrücklich in rasante Bilder gesetzt. Thea reist nach Kreta, wo ihre Tochter einen tödlichen Unfall hatte. Doch die Tote, die sie identifizieren soll, ist nicht Anna. Wo ist ihr Kind? Zusammen mit einem geheimnisvollen Einheimischen, der sich Alexis nennt, stellt Thea auf eigene Faust Nachforschungen an, denn die Behörden verweigern ihre Hilfe. Nach und nach muss sie jedoch erkennen, dass Alexis von ganz eigenen Motiven angetrieben wird. Wer ist er wirklich – und was will er von Theas Tochter?

 

*Meine Meinung*

"Die toten Engel von Kreta" von Anja Marschall ist der erste Krimi der Autorin, der in der Gegenwart spielt. Und er hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe ihren Schreibstil, er ist lebendig, spannend und fesselnd. Anja Marschall gelingt es, die Spannung aufrechtzuerhalten und mich mit jedem Kapitel zu fesseln. Die rasante Handlung wird in bildhafter Sprache und voller Emotionen beschrieben, so dass ich als Leser eine klare Vorstellung von den Geschehnissen erhalte. Dabei gelingt es der Autorin, die Atmosphäre Kretas und das schwelende Geheimnis der Insel perfekt einzufangen.

Immer wieder sät sie Misstrauen und bringt mich zum Nachdenken, wem kann Thea vertrauen?

 

Die Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Theas Charakter wird durch die Suche nach ihrer Tochter gestärkt, während Alexis ihre Unsicherheiten und Schwächen aufdeckt. Die Dynamik zwischen den beiden Figuren zieht den Leser weiter in die Geschichte hinein und lässt ihn mitfiebern.

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Im Rahmen der Blogtour möchte ich euch die einzelnen Hauptcharaktere näher beschreiben:

Thea Winter ist eine Frau, die in Deutschland mit beiden Füßen im Leben steht. Nach ihrer Scheidung nimmt sie dieses wieder in eigene Hände. Sie kommt aus gutem Haus, ist gebildet und Lehrerin vom Beruf. Ein Anruf lässt ihre Welt zerbrechen. Sie fliegt sofort nach Kreta, um ihre tote Tochter Anna zu identifizieren. Doch das tote Mädchen ist nicht Anna. Thea ist besorgt und will sie nun auf Kreta suchen, denn ohne Ausweis kann sie Griechenland nicht verlassen. Im Laufe ihrer Suche lernt zwei unterschiedliche Männer kennen. Einmal Heiko Gravert, ein Attaché für Rechts- und Konsularwesen, der sie sofort wieder in einen Flieger nach Deutschland stecken will. Aus Besorgnis oder verfolgt er andere Pläne? Dann ist da noch Alexis Dimitriou, dessen erster Eindruck nicht gerade der Beste ist. Er will Thea helfen, um Anna zu finden, doch warum? Was ist seine Motivation?

Wem kann Thea trauen? Im Laufe des Buches entwickelt eine Stärke, mit sie Dinge schafft, die sie nie für möglich gehalten hat. Ich konnte mich gut in Thea einfinden. Es muss schrecklich sein, wenn man durch einen Anruf erfährt, dass sein Kind tot sein soll. Anja Marschall beschreibt diese Gefühle sehr gut, genau wie die Erleichterung, als Thea feststellte, dass es nicht Anna ist. Trotzdem bleibt die Sorge sehr groß und Thea wächst bei der Suche nach ihrer Tochter über sich selbst hinaus.

 

Anna Winter ist eine junge Frau, die ihr Leben genießt. Sie ist zielstrebig und setzt ihre Wünsche und Ziele auch schnell um, wie zum Beispiel wie der Fallschirmsprung zum 18. Geburtstag oder nach dem Abitur der Freeclimbingurlaub in den Pyrenäen. Weil sie vom Verhalten ihrer Eltern enttäuscht war, nimmt sie sich vor einigen Monaten eine Auszeit und landet irgendwann auf Kreta, wo sie dann verschwindet.

 

Zuerst lernt Thea Heiko Gravert, einen Attaché für Rechts- und Konsularwesen aus Athen kennen. Er ist schlank und blond mit einem freundliches Lächeln und festem Händedruck. Einen Menschen, dem man auf den ersten Blick vertrauen kann. Er ist höflich aber bestimmend, und dann auch wieder undurchsichtig, warum will er Thea sofort wieder nach Deutschland schicken? Geht es ihm um das Wohlbefinden von Thea oder will er sie nur aus dem Weg haben? Gehört er zu den Guten oder zu den Bösen? Oder gibt es hier kein schwarz oder weiß?

Anja Marschall schafft es auch hier immer wieder, mich zum Nachdenken zu bringen. Bis zu einem gewissen Punkt, wusste ich wirklich nicht, warum und wieso Heiko so handelt und ob er gut oder böse ist.

 

Das ging mir aber auch so mit Alexis Dimitriou. Gerade der erster Eindruck vom ihm war wirklich nicht der Beste, schmuddelig, wie ein Obdachloser. Doch ich versuche Menschen, nicht nach dem Äußere zu bewerten, sondern ich möchte sie näher kennenlernen. So erging es mir auch mit Alexis. Er spricht gutes Deutsch, denn seine Mutter ist in Deutschland geboren. So haben Thea und er keine Schwierigkeiten sich zu unterhalten. Heiko Gravert erzählt schlimme Geschichten über Alexis, die vielleicht aber anders abgelaufen sind. Doch schafft er es Misstrauen bei Thea zu wecken. Hier stellt sich mir wieder die Frage: Wer hat recht? Auf der Suche nach Anna lernen wir Alexis näher kennen und stellen fest, dass jeder in seinem Umfeld gefährdet ist, viele seiner Kollegen und Freunde sind schon gestorben. Doch ist er Schuld daran?

 

Und dann lernen wir noch Sofia Papadakis kennen, sie ist die Witwe von dem Clan-Chef Angelos, der wiederum von Alexis getötet wurde. Sofia scheint nun den Clan zu leiten, bis klar ist, wer von ihren Söhnen die Führung übernehmen soll. Im ersten Abschnitt lernen wir Leser sie als liebenden aber auch bestimmenden Kopf ihrer Familie kennen. Doch sie hat auch anders. Gegenüber anderen Mitmenschen kann sie  unerbittlich sein und sie quälen. Über dieses Verhalten bin ich echt erschrocken.

 

So, ich hoffe, dass ich euch die Hauptcharaktere etwas näher bringen konnte.


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Trotzdem dieses ernsten Themas schafft es die Autorin auch schöne Dinge einfließen zu lassen, wie ihre wunderschöne Beschreibung der Insel und natürlich auch dem Essen. Hier bekommt man Lust Kreta einmal zu besuchen.

 

*Fazit*

Insgesamt ist "Die toten Engel von Kreta" ein spannungsgeladener Krimi, der den Leser in seinen Bann zieht. Die Geschichte ist emotional und fesselnd erzählt und die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Absolut empfehlenswert! Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

 

Mein Dank geht an die Autorin Anja Marschall und dem Emons Verlag, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.



Hier könnt ihr die andere Beiträge der Blogtour nachlesen:

17. Mai 2023     Interview mit der Autorin bei Frau Goethe liest

18. Mai 2023     Handlungsorte Susannes Buecherwelt

19. Mai 2023     Charaktere hier bei mir Angéliques Leseecke

20. Mai 2023     Blutfehden bei Lesenswertes aus dem Bücherhaus

21. Mai 2023     Kulinarik bei Kunterbunte Bücherreisen

 

Und dann habe ich noch ein Goodie für euch.

Am 22. Mai um 18 Uhr endet die Blogtour mit einem Meet and Greet mit der Autorin Anja Marschall. Hier habt ihr per Zoom die Möglichkeit ihr Frage zu stellen, die auch nach der Blogtour noch offen geblieben sind.

 

Daten fürs Online-Meeting:


Link zum Zoom

 

Meeting-ID: 878 2322 6977
Kenncode: 981837

 






Donnerstag, 18. Mai 2023

Rezension zu "Der Tod im Feuilleton" von Hanna Paulsen

Ein Serienmörder macht Jagd auf Journalisten, spannend und fesselnd


Buchdetails

Taschenbuch: 423 Seiten

Verlag: Jana von Bergner

Erscheinungsdatum: 23.01.2023


★★★★★







*Klappentext (übernommen)*

Ein Kulturredakteur hängt tot von der Jungfernbrücke im Hamburger Hafenviertel – und er bleibt nicht das einzige Opfer. Polizeireporterin Gesa Jansen wittert die größte Story ihrer Karriere.

Die Hansestadt befindet sich im Ausnahmezustand: Ein Serienmörder tötet Menschen aus der Hamburger Kulturbranche, zu der bis vor kurzem auch Gesas neuer Kollege Björn Dalmann gehört hat. Um den Täter zu überführen, gibt Gesa sich mit Björns Hilfe als Kulturjournalistin aus und kommt dem Mörder dabei gefährlich nahe ...

 

*Meine Meinung*

"Der Tod im Feuilleton" von Hanna Paulsen ist bereits der dritte Teil mit der Polizeireporterin Gesa Jansen und ihrem Kollegen Björn Dalmann. Spannend und fesselnd erzählt die Autorin die Recherchearbeiten der beiden Journalisten. Mir gefällt es richtig gut, die beiden auf ihrem Weg zu begleiten. Diesmal sind sie auf der Suche nach einem Serientäter, der sich auf die Fersen von bestimmten Journalisten macht und sie tötet.

In diesem Band gibt es auch bei den privaten Ermittlungen bei Gesa eine neue Spur. Erfährt sie nun endlich, was mit ihrem Verlobten geschehen ist. Ich mag es, wenn die Autor:innen ihren Ermittlern ein Privatleben zugestehen und davon berichten. Es darf nur nicht den Fall überschatten, was hier absolut nicht der Fall ist.

 

Das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren hat mir gut gefallen. Björn ist mir sehr ans Herz gewachsen, er ist gutaussehend, gut gekleidet und aufmerksam gegenüber seinen Mitmenschen, besonders natürlich gegenüber Gesa. Gesa dagegen eckt oft bei mir an, sie ist zickig, uneinsichtig und manchmal auf unvorsichtig. Aber sie hat einen guten Spürsinn bei den Ermittlungen und es macht Spaß ihr und Björn bei den Recherchen zuzuschauen. Oft verdrehe ich meine Augen bei dem Verhalten von Gesa, aber dennoch mag ich sie auch sehr. Und auch die anderen Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und fügen sich in die Geschichte ein.

 

*Fazit*

Auch der dritte Teil "Der Tod im Feuilleton" kann mich von Anfang an begeistern und fesseln. Wer spezielle Ermittler:innen mag, ist hier genau richtig. Spannender Fall, ein sympathisches Ermittlerteam und ganz viel Hamburger Kolorit…  Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Man kann den Band allein lesen, aber ich empfehle dennoch bei Band 1 zu starten.

 

Mein Dank geht an die Autorin Hanna Paulsen, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Montag, 15. Mai 2023

Rezension zu "Blüte der Zeit" von Sabine Weiß

Niederländische Gartenkunst vs. Niederländisches Kriegsgeschehen, spannend und fesselnd


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Umfang: 560 Seiten

Verlag: Lübbe

Erscheinungsdatum: 23.12.2022


★★★★★






*Klappentext (übernommen)*

Imposante Schlösser, bezaubernde Gärten und zukunftsweisende Entwicklungen - Sabine Weiß zeigt Amsterdam, Brandenburg und England in der Blüte der Zeit

1672. Weil Krieg droht, flieht der junge Landschaftsgärtner Max mit seiner Mutter und seinem Bruder aus den Niederlanden nach Brandenburg-Preußen. Dort setzt Kurfürst Friedrich Wilhelm nach den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges alles daran, sein Land wieder aufzubauen. Prachtvolle Schlösser und gewaltige Parkanlagen entstehen. Für Max, der die geheimen Bedürfnisse von Pflanzen und Menschen spüren kann und einen Sinn für die Schönheit der Gartengestaltung hat, bedeutet diese Landschaft Seelenbalsam und Zerstreuung. Doch es naht schon ein neuer Krieg, der ganz Europa in Mitleidenschaft ziehen wird und in den auch Max und die junge Heilkundige Elvina verwickelt werden ...

 

*Meine Meinung*

"Blüte der Zeit" ist mein erster historischer Roman von Sabine Weiß. Da ich die Autorin bereits von ihrer Krimi-Reihe kenne und von ihrem vom Schreibstil begeistert bin, habe ich mich an diesen Roman "ran getraut" und bin nicht enttäuscht worden.

Der Schreibstil von Sabine Weiß ist spannend und bildhaft, gleich mit den ersten Worten katapultiert mich die Autorin in eine fremde Welt, sie entführt mich in eine Zeit voller Pracht, Schönheit und Entwicklungen. Amsterdam, Brandenburg und England werden mit viel Liebe zum Detail und einer beeindruckenden Sprache beschrieben. Beim Lesen spürt man die Liebe, die die Autorin für Geschichte und für die Pflanzenwelt hat. Die geschichtlichen Ereignisse sind gut recherchiert und lebendig erzählt. So hätte ich gerne zur Schulzeit meinen Geschichtsunterricht gehabt. Es gibt zwei Erzählstränge, einmal geht es um Max, seiner Gärtnerkunst und seiner Familie, und in einem zweiten geht es um Prinz Wilhelm III. von Oranien und seinen beiden Wegbegleitern Paulus und Bentinck. Sie erzählen uns vom Kriegsgeschehen in den Niederlanden. Beide Geschichte sind sehr spannend und fesselnd.

 

Die Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet, insbesondere Max, der mit seiner Fähigkeit, die geheimen Bedürfnisse von Pflanzen und Menschen zu spüren und einem Sinn für die Schönheit der Gartengestaltung, eine besondere Rolle einnimmt. Mir ist er gleich sympathisch und ich habe es geliebt, ihn auf seinem Weg zu begleiten. Paulus dagegen war mir nicht gleich sympathisch, erst im Laufe der Geschichte wuchs meine Neugier auf ihn.

 

*Fazit*

"Blüte der Zeit" ist eine faszinierende Mischung aus historischem Roman und Liebesgeschichte, die den Leser in eine vergangene Welt entführt und ihn bis zum Schluss fesselt. Sabine Weiß ist es gelungen, eine mitreißende Geschichte zu erzählen, die den Leser in eine Zeit voller Pracht und Schönheit bringt und ihn gleichzeitig mit den Schrecken des Krieges konfrontiert. Ein absolutes Muss für alle Fans von historischen Romanen und Liebesgeschichten. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank geht an die Autorin Sabine Weiß, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.