Montag, 29. August 2022

Rezension zu "Sonnenblumentage" von Frieda Bergmann


Mein Jahreshighlight, wunderschön und sehr emotional





Buchdetails

Ausgabe: Flexibler Einband

Seitenzahl: 640 Seiten

Verlag: Blanvalet

Erscheinungsdatum: 17.08.2022


★★★★★







*Klappentext (Übernommen)*

Was wäre, wenn … du dich einfach mal traust?

Maries Leben ist gar nicht mal so übel: Gemeinsam mit ihrem Freund lebt sie in einem beschaulichen Dorf bei Bamberg und arbeitet als Floristin in einer kleinen Gärtnerei. Es hätte sie definitiv schlechter treffen können. Und dennoch fragt sie sich: Gibt sie sich mit allem zufrieden, weil es sicher ist, oder weil sie es wirklich will? Was wäre gewesen, wenn sie im Leben mal eine andere, riskantere Abzweigung genommen hätte? Sähe ihr Schicksal anders aus?
Als Marie sich auf den Weg zu einem Spa-Wochenende mit ihrer Tante macht, ahnt sie nicht, dass sie auf dieser Fahrt eine ganz besondere Entscheidung treffen wird.
Eine Entscheidung, die scheinbar unbedeutend ist, die ihr Leben aber für immer verändern könnte. Wenn sie sich darauf einlässt …Ein Roman. Zwei Geschichten. Und ein Happy End für die Liebe.

*Meine Meinung*

"Sonnenblumentage" von Frieda Bergmann ist ein sehr emotionaler Roman, der mit seinen zwei Erzählsträngen etwas besonderes ist. Als mich die Autorin gefragt hat, ob ich ihren Roman lesen würden, hat mich die Thematik sofort fasziniert. Gerade in letzter Zeit habe ich mich oft gefragt, was wäre wenn gewesen, wenn ich einfach eine andere Abfahrt genommen hätte. Und aus solch einer Situation einen Roman zu schreiben finde ich echt klasse. Also habe ich zugesagt und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte ist richtig gut, und auch überraschend. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin, er ist lebendig, leicht und locker, aber auch ziemlich emotional. Gleich mit den ersten Worten hat die Autorin mich in den Bann gezogen und nicht wieder losgelassen. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren und ich habe sehr mit Marie mitgefiebert.

Die beiden Erzählstränge wechseln sich ab, es wird parallel die gleiche Zeit beschrieben. Ich konnte auch gut zwischen den beiden Strängen wechseln. Anhand der Überschrift weiß der Leser sofort, ob er sich im Strang "Was wäre, wenn sie bleibt…" oder im Strang "was wäre, wenn sie geht …" befindet, sehr hilfreich. Darunter befinden sich kleine Sprüche und Lebensweisheiten. Eine sehr schöne Gestaltung des Buches.

 

Die Charaktere sind lebendig und authentisch, haben Ecken und Kanten. In Marie habe ich mich sofort verliebt. Sie ist sehr sympathisch, geht mir manchmal zu schnell einen Kompromiss ein. Gerade deshalb kann ich mich gut in sie hineinversetzen, da ich genauso in jungen Jahren war. Ich bewundere ihren Mut, etwas zu verändern und bin gespannt, wie sich ihr Leben dadurch verändert. Egal in welchem Strang, sie ist auf jeden Fall bereit etwas zu verändern. Wird es besser, wenn sie geht, wird sie glücklicher werden. Oder ist es besser zu bleiben? Und auch die anderen Charaktere sind bildhaft beschrieben, ich kann sie mir alle gut vorstellen, egal ob sie mir sympathisch sind oder nicht.

 

Das Cover ist wie die Geschichte lebendig und farbenfroh, sie macht einem gleich gute Laune. Eine bunte Wiese mit wunderschönen Sonnenblumen und verschieden anderen Blumen, der jungen Frau im Sommerkleid neben ihrem Fahrrad zaubert mir ein Schmunzeln ins Gesicht.

 

*Fazit*

"Sonnenblumentage" ist ein zauberhafter Sommerroman, der nicht nur unterhalten, sondern einen auch nachdenklich macht. Ab und zu habe ich das Buch aus der Hand gelegt und über mein eigenes Leben nachgedacht. Auch bei mir gab es so zwei/drei Abzweigungen, die ich im Nachgang anders gemacht hätte. Aber ob mein Leben dadurch besser geworden wäre? Ich weiß es nicht und werde es auch nie erfahren. Auf jeden Fall ist diese Buch mein Jahreshighlight und ich kann es jedem empfehlen, der sich auf solch ein Experiment einlassen mag.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Mein Dank gilt der Autorin Frieda Bergmann und dem Blanvalet Verlag, die mit das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Es hat meine Meinung nicht beeinflusst.


Samstag, 27. August 2022

Interview mit Maria W. Peter zu dem Buch "Verrat in Colonia"



Hallo liebe Maria,

du bist zum 3. Mal auf der Shortlist zum Goldenen Homer und ich freue mich, dass ich im Zuge dessen, dein Buch "Verrat in Colonia" lesen durfte. Nun habe ich noch ein paar Fragen an dich, schön, dass du sie mir beantwortet hast:

 

Hat sich dein Autorenalltag durch Corona verändert?

Der Schreiballtag selbst hat sich bei mir dadurch wenig verändert, da Schreiben ja ohnehin eine eher einsame Beschäftigung im stillen Kämmerchen ist. Allerdings machten es mir die Monate des Homeschooling schwieriger, Zeit zum konzentrierten Arbeiten zu finden, da meine kleine Tochter dann ausschließlich zu Hause für die Schule lernte. Was sich allerdings stark verändert hatte, war die Art der Recherche. Coronabedingt musste ich meine Reisen zu den Schauplätzen stark konzentrieren, mich mit den historischen Experten meist telefonisch oder online austauschen, statt persönlich bei einer Tasse Kaffee. Und natürlich machte ich aus Infektionsschutzgründen deutlich weniger Lesungen als zuvor.

 

 

Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus? Zu welcher Tageszeit schreibst du? Zu welcher Zeit kommen deine besten Einfälle? Hast du auch Wochenende oder Urlaub? Oder schreibst du immer? 

Irgendwie arbeite ich tatsächlich (fast) immer. Wenn ich nicht buchstäblich in die Tasten haue, kritzele ich Ideen auf ein Stück Papier, denke über Plots und Figuren nach. Oder ich recherchiere zu den unterschiedlichsten historischen Themen. Irgendwie schaffe ich es nur selten, irgendetwas zu tun, ohne dass meine Gedanken früher oder später wieder zu irgendwelchen Romanprojekten abschweifen. Am kreativsten sind für mich die Morgenstunden. Da bin ich frisch, energiegeladen und voller Ideen. Aber auch am Abend habe ich meist sehr produktive Phasen. Urlaub gönne ich mir nur selten, wobei ich eine große, bunte Familie habe, die mich zeitlich sehr beansprucht und für die ich immer da sein möchte. Doch gibt es einen Tag im Jahr, den ich mir tatsächlich komplett freihalte, meinen „Boxing Day“, den 26. Dezember, (den traditionellen Urlaubstag des Dienstpersonals in der britischen Welt). Da schicke ich den Rest meiner quirligen und lauten Familie auf Verwandtenbesuch und gönne mir einen Tag, an dem ich wirklich überhaupt keine Verpflichtungen habe, noch nicht einmal Kochen.

 


 

Hast du Schreibrituale/-routinen?  

Schreibrituale im engeren Sinne habe ich nicht. Jedes Buch ist irgendwie anders und möchte auf seine eigene Art angegangen werden. Keine Ahnung wieso. Wie gesagt, arbeite ich am allerliebsten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, ganz alleine, ohne irgendwelche Geräusche um mich herum, mit einer Tasse Kaffee in der Hand und einem schönen Roman an meiner Seite, von dem ich mir in meinen eigenen Schreibpausen dann ein Kapitel gönne. Das ist meine persönliche Idealvorstellung. In der Realität sieht es aber oft anders aus, da reichen die wenigen wirklich ruhigen Stunden am Tag nicht aus. Also schreibe ich auch, wenn ich meine Tochter zum Sport oder zur Musikschule bringe und im Auto auf sie warte. Oder höre laute Musik über Kopfhörer, um mich an unruhigen Nachmittagen von der Außenwelt abzuschirmen und meine Muse dazu zu zwingen, Ideen auszuspucken. Alles was hilft, den Schreibfluss in Gang zu halten, ist mir willkommen.

 

 

Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass du seit deiner Kindheit schreibst und auch verschiedene Genres ausprobiert hast. Heute schreibst du im historischen Bereich, fühlst du dich hier am wohlsten? Kannst du dir vorstellen auch mal einen Roman in der Gegenwart zu schreiben? 

Ja, absolut. Am liebsten im Bereich Krimi. Das würde mir Spaß machen.

 

 

Was fasziniert dich denn an dem 3. Jahrhundert? Und wie recherchierst du dazu? 

Mich fasziniert die Römerzeit allgemein, die gallorömische Welt im Speziellen, also die Verschmelzung keltischer Kultur und Tradition mit der römischen, wie es besonders in der Moselregion der Fall war. Daher spielen meine Invita-Romane auch vorwiegend an Mosel, Saar und Rhein, in der Welt meiner Vorfahren sozusagen. Das dritte Jahrhundert ist nur eine der vielen spannenden Epochen, eine Phase der politischen Umbrüche und Umwälzungen. Römische Kaiser, die auf kriegerische Art, mit der Unterstützung ihrer Armeen an die Macht kamen, römische Statthalter mit wechselhaften Loyalitäten. Und nicht zuletzt Alemannen und Franken, die damals Rhein und Limes überschritten, römische Siedlungen und Gehöfte überfielen.

Die historische Recherche empfinde ich immer als ganz besonders zentral. Am Anfang eines neuen Projektes stöbere ich meist erstmal im Internet, suche die wichtigsten historischen Daten zusammen. Dann sichte ich die Literatur, kaufe oder leihe Fachbücher, spreche mit Historikern und erarbeite auch die Mentalität der Menschen dieser Zeit. Anschließend entwickele ich die Handlung und besuche die Originalschauplätze, suche Sekundärliteratur, aber – falls vorhanden - auch Originalquellen in Archiven, befasse mich mit historischen Inschriften und ihrer Deutung und lese auch Briefe und Beschreibungen von Zeitzeugen. Jedes noch so kleine Detail muss stimmen, bis hin zur Farbe der Stoffe, dem Muster der Mosaike, Wandbemalungen, Speisen, Traditionen... und natürlich alle Orte, Städte und Straßen, die ich beschreibe. Dazu mache ich – wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht - mehrere Recherchereisen, verbringe viel Zeit in Museen und im Gespräch mit Experten. Auch während des Schreibens konsultiere ich immer wieder Historiker, lasse verschiedene Kapitel, meist aber das gesamte Manuskript noch einmal von ihnen überprüfen.

 

 

Wenn du deine Geschichte schreibst, fühlst du dich ins 3. Jahrhundert ein? Kannst du dir vorstellen, selbst in dieser Zeit zu leben? 

Um Himmels Willen nein! Um nichts in der Welt würde ich die gute medizinische Versorgung, den Rechtsstaat und die Demokratie unserer heutigen Zeit gegen irgendeine frühere Epoche eintauschen. So spannend ich die Römerzeit – und andere Jahrhunderte der Vergangenheit – auch finde, mehr als eine kurze Zeitreise zwecks Recherche, würde ich dorthin nie machen wollen.

Dennoch bin ich geistig und emotional sehr wohl in den Epochen zuhause, über die ich schreibe. Meist recherchiere ich sehr lange und sehr intensiv über die Zeit, auch darüber, wie die Menschen damals dachten und fühlten. Bevor mein erster Römerroman auf den Markt kam hatte ich mich zuvor fast zwanzig Jahre mit der Römerzeit befasst, an der Uni Alte Geschichte und Klassische Archäologie belegt, in der Schule Latein gelernt und später selbst unterrichtet – bis mir die damalige Weltsicht, ihre Denkweisen, Alltag und Politik quasi in Fleisch und Blut übergegangen waren. 

 

 

Ich finde es spannend, dass du eine Sklavin zur Hauptperson und Ermittlerin gemacht hast? Wie bist du darauf gekommen? 

Das war irgendwie Zufall, eine spontane Idee, geboren aus einem dieser mysteriösen Inspirationsschübe, die man als Autor zwar kennt, aber nur schlecht erklären kann. Bereits als Teenager hatte ich mich an einem Römerroman versucht, der zur Zeit der römischen Republik angesiedelt war. Nach meiner Rückkehr aus den USA, wo ich Journalismus studiert hatte, schrieb ich den Rohentwurf eines Buches, das zur Zeit des Kaisers Septimius Severus, also im 2. Jahrhundert n. Chr. angesiedelt war. Das Thema Sklaverei spielte dabei zwar auch immer eine gewisse Rolle, doch nie hatte ich es gewagt, eine Sklavin zur weiblichen Hauptfigur zu machen. Doch plötzlich war da Invita in meinem Kopf, diese vorlaute Sklavin, die sich aufgrund ihrer Neugierde und Begeisterung für verbotene Schriftrollen stets in Schwierigkeiten bringt... und diese Figur hat mich bis heute nicht losgelassen.

 


 

Ist das Ermitteln der Sklavin Invita deine dichterische Freiheit oder meinst du, sie hätte wirklich zu dieser Zeit ermitteln können? 

Wer meine Bücher kennt, weiß, dass ich mir so etwas wie dichterische Freiheiten nie erlauben würde. Meine Romanhandlungen basieren stets entweder auf tatsächlichen historischen Ereignissen oder darauf, wie es, nach allem, was wir durch die archäologische und historische Forschung wissen, gewesen sein könnte. Das gilt natürlich auch für die Figuren in meinen Büchern. Tatsächlich gab es in der Römerzeit sehr viele hochgebildete Sklaven, die durchaus darüber im Bilde waren, was im Haushalt oder auch in der Politik vor sich ging. Viele Politiker hielten sich sehr bewusst Sklaven und Freigelassene als Berater. Zudem kann eine Sklavin wie Invita auch in solchen Milieus unbemerkt Nachforschungen anstellen, in denen ein hochrangiger römischer Bürger gleich Misstrauen erregt hätte, zum Beispiel der Gesindeküche oder den Heizräumen.  Allerdings begibt sich eine Sklavin wie Invita durch ihre Neugierde auch in größere Gefahr, da sie sehr oft, ohne die Zustimmung – oder das Wissen - ihres Herren agiert.

 

 

Als du den ersten Teil geschrieben hast, hattest du schon die anderen Geschichten im Kopf?  Wieviele Teile sind angedacht? 

Von Anfang an war mir klar, dass die Geschichte um Invita der erste Band einer Serie sein würde. Ich persönlich liebe Romanserien, da man darin immer wieder auf alte Bekannte trifft und eine umfangreiches Geschichte mit vielen ineinander verwobenen Fäden entwickelt werden kann, während zugleich jeweils ein Teil der Handlung, ein bestimmtes Thema, mit jedem Band zentral beleuchtet und auch abgeschlossen werden darf. Die Invita-Reihe ist auf sechs Bände angelegt, wobei die Bände mit ungeraden Nummern, also 1,3 und 5 eher gesellschaftliche oder auch philosophische Themen, die geraden Bände, also 2,4 und 6 eher eine politische, bisweilen auch militärische Thematik aufweisen.

 

 

Ich bin seit Kindertagen eine Leseratte und mein Geschmack hat sich immer mal wieder geändert. Ist es bei dir auch so. Welchen Genre liest du aktuell am liebsten? Welches Buch ist dein Currently Reading? 

Ja, das kenne ich auch. Geschmäcker ändern sich, gerade mit dem Lebensalter und den eigenen Lebenserfahrungen, die man so gemacht hat. Doch irgendwie mochte ich immer gerne historische Themen und Science Fiction, (seltsame Mischung, ich weiß). Später kam dann auch noch die Kriminalliteratur hinzu, die mich im historischen Kontext ebenso fasziniert wie in der Jetztzeit.

Tatsächlich ist mein bevorzugtes Romangenre auch die historische Kriminalliteratur, aber grundsätzlich lese ich alles querbeet. Solange die Sprache etwas in mir, als Leserin, zum Klingen bringt, Handlung und Figuren überzeugen, ist es mir beinahe gleichgültig, ob das Buch auf dem Mond oder in der Antike angesiedelt ist, in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft spielt.

Gerade lese ich aber wieder verschiedene historische Krimreihen.

 

 

2018 hast du ja den "Goldenen Homer" gewonnen. Darüber warst du bestimmt richtig glücklich. Was hast du gedacht als du dieses Jahr wieder auf der Shortlist gekommen bist? 

Tatsächlich kam ich mit „Verrat in Colonia“ bereits zum dritten Mal auf die Shortlist für den Goldenen Homer – zuvor 2015 mit „Die Küste der Freiheit“, einem Roman über deutsche Auswanderer, Mennoniten und Soldaten während der Amerikanischen Revolution und dann 2018 mit „Die Festung am Rhein“, die letztendlich auch mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Jedes einzelne Mal habe ich mich über alle Maßen darüber gefreut. Es ist mir eine ganz besondere Ehre, für einen Preis nominiert zu sein, bei dem der historische Aspekt der Handlung eine ebenso große Bedeutung hat, wie Spannung, Dramaturgie, Figuren und Sprache. Das zeigt mir, dass sich all die Mühen der jahrelangen Recherche ausgezahlt haben, es mir gelungen ist, meine Leserinnen und Leser in eine versunkene Vergangenheit mitzunehmen.

 

 


Danke liebe Maria, für deine Zeit und deine interessanten Antworten. Für den 1. Oktober 2022 in Ingolstadt drücke ich dir beide Daumen.

(Die Fotos wurden mir von der Autorin zur Verfügung gestellt.)

Dies ist der vierte Fall mit der Sklavin Invita:


Hier habe ich eine Liste mit Links der Interviews von den anderen Autoren auf der Shortlist:

 

30. Juli 2022 – Ullas Leseecke interviewt Petra Schier

30. Juli 2022 – Carmens Bücherkabinett interviewt Mac P. Lorne

6. August 2022 – Frau Goethe liest interviewt Johanna von Wild

6. August 2022 – Buchtempel interviewt Silke Böschen

13. August 2022 – Lesebuch interviewt René Anour

20. August 2022 – Bücherheike interviewt Birgit Hermann

20. August 2022 – Das Bücherhaus interviewt Marco Hasenkopf

27. August 2022 – Angeliques Leseecke interviewt Maria W. Peter

27. August 2022 – Svanvithe interviewt Juliane Stadler

3. September 2022 – Nicht ohne Buch interviewt Ana Pawlik

3. September 2022 – Kunterbunte Bücherreisen interviewt Ulf Schiewe                                                                                                                                       

 

Die Termine der Lesungen findet ihr hier:












Petra Schier: https://youtu.be/AXTgJzRDiyA

Mac P. Lorne: https://youtu.be/44oLsScAFWQ

Johanna von Wild: https://youtu.be/k4LjD8k7OgU

Silke Böschen: https://youtu.be/6WD4-0vko-Q

René Anour: https://youtu.be/EYlRJr3OpbE

René Anour: https://youtu.be/r6KUcsablsI

Birgit Hermann: https://youtu.be/AOgqRYxMcig

Marco Hasenkopf: https://youtu.be/GmJMGhliLZA

Maria W. Peter: https://youtu.be/if7ftaIGJTo

Juliane Stadler: https://youtu.be/jsex4AXWCB8

Ulf Schiewe: https://youtu.be/rEtSgDXgDCE

Ana Pawlik: https://youtu.be/4S3M1wZKDDc



Mittwoch, 10. August 2022

Rezension zu "Es kommt schon alles, wie es soll" von Elli Poletti

Neuanfang? Kopf in den Sand stecken oder durchstarten?


Buchdetails

Ausgabe: Taschenbuch

Seitenzahl: 268 Seiten

Verlag: novum pro Verlag

Erscheinungsdatum: 16.11.2021


★★★★★






*Klappentext (übernommen)*

30, kinderlos, Single - und jetzt? Nach einer traumatischen Beziehung entscheidet sich Feli für einen Neuanfang. Sie kündigt ihren Job und verlässt ihr Heimatdorf, um als Immobilienmaklerin in Bielefeld durchzustarten. In ihrem Umfeld stößt diese Entscheidung auf wenig Verständnis. Gut, dass sie in Mara und Franzi zwei Kolleginnen findet, die schnell zu Freundinnen werden. Beruflich Fuß zu fassen fällt da allerdings eindeutig schwerer. Die großen Aufträge lassen auf sich warten. Potenzielle Partner hätte Feli zwar nicht zu knapp, aber auch trotz Tapetenwechsel wird sie immer wieder von ihren Erinnerungen an die unglückliche Beziehung eingeholt. Ganz schön chaotisch, so ein Neustart. Höchste Zeit, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und herauszufinden, was Feli wirklich glücklich macht.

 

*Meine Meinung*

"Es kommt schon alles, wie es soll" von Elli Poletti ist ein emotionaler und starker Roman, der zeigt wie chaotisch ein Neustart sein kann und trotzdem mit Erfolg gekrönt werden kann.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker, trotzdem werden die ernsten Themen nicht auf die leichte Schulter genommen. Elli Poletti schreibt auch sehr bildhaft, ich habe schnell die Charaktere und die Begebenheiten vor meinen Augen. Das gefällt mir sehr gut.

 

Feli ist eine tolle Frau, die den Mut findet alles hinter sich zu lassen und in einer anderen Stadt neu zu starten. Mir imponiert sie damit sehr, denn ich habe es mich nicht getraut. Sie ist sehr einfühlsam und behandelt ihre Kunden mit Respekt. Sie will die Immoblien nicht auf Teufel komm raus verkaufen. Sie ist an dem Menschlichen interessiert und nicht auf ihren Gewinn. Solche Menschen  mag ich sehr und kann mich auch gut in sie hineinversetzen. Was natürlich auch die Sichtweise begünstigt, es wird aus der Sicht von Feli erzählt.

Und auch die Nebencharaktere sind lebendig und authentisch. Ihre neuen Freundinnen Mara und Franzi helfen ihr aus den kleinen Tiefs, die Feli noch ab und zu ereilen. Solche Freundinnen braucht jeder. Ich habe sie zum Glück auch. Ein paar männliche Charaktere spielen eine Rolle in Felis Leben, mehr oder weniger. Und dann ist da noch eine ältere Dame… Aber lest selbst…

 

*Fazit*

"Es kommt schon alles, wie es soll" ist ein wunderschöner Roman, den einfach jeder lesen sollte, der sich manchmal nicht wertvoll genug ist. Diese Geschichte bringt einen auf andere Gedanken und zeigt, dass jeder etwas gut kann und wertvoll ist.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Ich möchte mich bei der Autorin Elli Poletti bedanken, die mir das Taschenbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. 

Mittwoch, 3. August 2022

Rezension zu "Handbuch für miese Tage" von Eveline Helmink

Gehe achtsam mit dir um, wichtige Botschaft dieses Buches


Buchdetails

Ausgabe: Fester Einband

Seitenanzahl: 256 Seiten

Verlag: Irisiana

Erscheinungsdatum: 14.09.2020


★★★★★




*Klappentext (übernommen)*

Ohne Ab kein Auf: Wie uns die unglamourösen Tage weiterbringen

 

Nur allzu gerne teilen wir in den sozialen Netzwerken mit, wie gut es uns geht, wie cool unser Leben ist und wie bewusst wir das Beste aus Körper, Geist und Seele machen. Daneben scheint es nur wenig Raum für die unausweichliche Wahrheit zu geben: Im Leben eines jeden Menschen gibt es Tage, die einfach nur blöd sind. Richtig miese Tage, an denen nichts gelingt, an denen sich alles gegen einen verschworen zu haben scheint. Eveline Helmink entdeckt gerade in diesen Tagen verborgene Weisheit: Sie sind die Lehrer, die uns daran erinnern, das Leben so zu nehmen wie es ist, als ein Auf und eben auch ein Ab. »Wir sollten nicht die beste Version unserer selbst anstreben, sondern die authentischste«, sagt die Chefredakteurin der niederländischen Ausgabe der Zeitschrift Happinez. Mit viel Humor übersetzt sie die oft überfrachteten Lebensglück-Konzepte in den ganz normalen Alltag. Ihre Botschaft: Die miesen Tage machen unser Leben erst interessant. Die in ihrem Buch vorgestellten »Shortcuts« sollen uns dabei helfen, den ersten Schritt heraus aus dem Seelentief zu finden und den weniger guten Tagen tapfer und aufrecht entgegenzutreten. Denn auch wenn wir niemals vor miesen Tagen gefeit sein werden, ist es möglich, sie mit ein wenig Abstand zu betrachten und langfristig zu einer stärkeren, mutigeren und ausgeglicheneren Version unserer Selbst zu finden.

 

*Meine Meinung*

Schon das Cover zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, so schön schaut es aus.

"Handbuch für miese Tage" von Eveline Helmink ist eine Art Anleitung, wie ich mit miesen Tagen umgehen kann und ich diese vielleicht in eine positive Richtung leiten kann.

Die Autorin zeigt uns Leser, dass man diese Tage akzeptieren kann, ohne sich schlecht zu fühlen.

Diesen Ratgeber kann man in einem Rutsch lesen oder häppchenweise. Ich habe ein Ritual daraus gemacht, jeden Abend vorm Schlafengehen habe ich ein Kapitel gelesen und dann darüber nachgedacht.

Klar kenne ich viele Punkte ihrer Tipps und Tricks, trotzdem finde ich es gut, wenn mich eine außenstehende Person nochmals mit der Nase draufstupst.

 

Immer wenn mich ein mieser Tag besucht, holen ich das Buch hervor und versuche die Tricks und Tipps anzuwenden. Früher hat mich solch ein Tag unwahrscheinlich viel Kraft gekostet. Durch diese Anleitungen schaffe ich es, den schlechten Tag anzunehmen und vielleicht sogar Kraft zu schöpfen.

 

Was mir richtig gut gefällt, dass die Autorin auch immer wieder Lebensweisheiten und sogar eigene Erfahrungen mit uns Leser teilt. Da merkt man so richtig, wie wichtig ihr dieses Thema ist.

 

Wir sollen keine Gefühle unterdrücken und weinen ist erlaubt. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und weine sehr schnell, sei es aus Freude oder aus Traurigkeit. IN all den Jahren habe ich mich dafür immer geschämt, doch nun versuche ich es als Stärke zu sehen und kann damit viel besser umgehen.

 

Zum Schluss möchte ich noch das wunderschöne Layout erwähnen, das Cover ist einfach wunderschön, zwar dunkel gehalten, aber durch die zauberhaften Blumen für mich sehr ansprechend. Das Buch liegt gut in der Hand und ich bin froh, dass es eine gebundene Ausgabe ist.

Aber auch drinnen hat es ein schönes Layout. Auf einigen Seiten sind Sprüche und Bilder, das lockert ungemein auf. Auch die verschiedenen Schriftarten machen das Lesen abwechslungsreich und ich hatte nie das Gefühl, stur einen langweiligen Ratgeber zu lesen.

 

*Fazit*

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der achtsam mit sich sein möchte und wissen möchte, wie man besser mit miesen Tagen umgehen kann. Ich stecke meine Nase immer wieder ins Buch.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

Ich möchte mich beim Bloggerportal und dem Irisiana Verlag bedanken, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.