Die Kinder von Beauvallon
In ihrem neuen Buch "Die Kinder von Beauvallon"
erzählt die Autorin Bettina Storks die Geschichte zweier Freundinnen Agnes und
Lily, die durch den grausamen Krieg getrennt wurden. Nach mehr als 20 Jahren bekommt
die Radiomoderatorin Agnes den Auftrag, sich über die Deportation der Kinder
aus Baden zu informieren und eine Story daraus zu machen. Bei ihrer Recherche fragt
sie sich, ob Lily vielleicht noch leben könnte und hängt sich tiefer rein in
die Story.
Résistance
1940: Gleich nach der Besetzung Frankreichs von den Nationalsozialisten
entstehen nach und nach Gruppen, die die neue Macht nicht unterstützen, sondern
sie eher bekämpfen wollen. Sie gehören zur französischen Résistance.
In den Anfängen sind sie nicht einheitlich organisiert,
erst im Frühjahr 1943 gelingt es Jean Moulin im Auftrag von Charles de Gaulles,
gemeinsam Ziele zu setzen und gegen die Besatzungsmacht zu agieren.
Bis 1942 ist der Süden von Frankreich nicht besetzt,
somit hat Jean von Lyon aus alle Résistance-Gruppen vereint und geleitet. Hier
agiert aber auch Klaus Barbie als Gestapo-Chef, er wird auch der Schlächter von
Lyon genannt.
1943 muss die Resistance einen herben Rückschlag hinnehmen,
sieben hochrangige Résistance-Kämpfer werden bei einem Treffen in einer
Arztpraxis verhaftet. Ob es Verrat ist, kann nicht festgestellt werden. Jean
Moulin ist unter ihnen. Sie werden nicht gleich getötet, denn der Gestapo-Chef
Klaus Barbie ist für seine Foltermethoden bekannt und versucht somit so viel Informationen
der Widerstandskämpfer wie möglich zu erhalten. Doch Jean Moulin schweigt beharrlich.
Die Kämpfer der Résistance waren unter anderen für Sabotageakte,
Spionage und Flucht zuständig.
Fluchthelfer
1940 wird Lily mit ihrer Familie aus dem Badischen Sulzburg
in das Internierungslager Gurs/ Frankreich deportiert. Glück im Unglück, es gibt
Fluchthelfer, die die Kinder aus dem Lager holen und verstecken. Die Résistance
kann alle Kinder aus dem Lager befreien. Viele verschiedene Menschen, egal ob
jung oder alt, Mann oder Frau, egal welcher Konfession, bieten den
Résistance-Gruppen ihre Hilfe an, entweder aktiv, als Fluchthelfer oder passiv,
als jemand, der den Flüchtlingen Unterschlupf gibt.
Im Buch lernen wir die Fluchthelferin Jolie kennen, für
ihren Mut bewundere ich sie sehr. Sie weiß von Anfang an, wohin es gehen wird,
aber die genaue Route kann sich immer wieder ändern. Sie ist stets in Gefahr
entdeckt zu werden. Obwohl Jolie hier eine fiktive Figur ist, denke ich, dass
es sie so hätte geben können. Ich finde sie sehr authentisch beschrieben. Jolie
kann sehr gut mit Kindern umgehen und sie beruhigen, wenn es notwendig ist. Die
Kinder kommen entweder bei französischen Familien unter oder sie werden nach Dieulefit
in die Schule Beauvallon gebracht.
Das Wunder von
Dieulefit
Dieulefit ist eine kleine Gemeinde im Südosten von
Frankreich mit 2400 Einwohner, die im Laufe des zweiten Weltkrieges 1500
Flüchtlinge, meist Juden oder politisch Verfolgte, Unterschlupf gewährt haben,
ihnen etwas zu essen gegeben haben und sie somit vorm KZ gerettet haben. Sie
sind sogenannte Stille Held*innen, dass sind Menschen, die sich selbstlos
verhalten.
In Dieulefit haben die drei Frauen Marguerite, Catherine
und Simone, sie werden auch als gute Feen bezeichnet, die Schule Beauvallon
gegründet. Bei ihnen haben die geretteten Kinder Unterschlupf gefunden und sie
wurden unterrichtet.
Die Besatzungsmacht hat Dieulefit anscheinend als nicht
relevant eingestuft und somit konnten die Bewohner ihr Geheimnis bewahren. Die
Bewohner haben agiert und darüber geschwiegen. Selten hat ein Dorf so zusammengehalten.
Dies ist mein Beitrag zur Blogtour zu den neusten Buch
von Bettina Storks.
Folgende Themen könnt ihr auf diesen Blogs nachlesen:
* Handlungsorte bei Jutta von @lesemademoiselle
* Historie bei Gabriele von Elizas Bücherparadies
* Autoreninterview als Podcast bei Nadine von
Kunterbunte Bücherreisen
* Charaktere Marion von @lesonautin
* Deportation bei Heike von Frau Goethe liest
* Résistance bei mir
* Aufarbeitung bei Heike von Bücherheike
Bedanken möchte ich mich bei Bettina Storks und dem Diana
Verlag, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.
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