Familie: wenn es drauf ankommt, kann man sich auf sie verlassen
Buchdetails:
Ausgabe: Fester Einband
Seitenzahl: 416 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erscheinungsdatum: 04.11.2021
★★★★★
*Klappentext
(übernommen)*
Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, die ihre
Gemeinde aufmischt, vom Aufwachsen zweier ungleicher Schwestern in Adelskreisen
und vom Mut, den es braucht, ein Leben selbst zu gestalten, wenn alles
vorherbestimmt scheint. Die Bürger der Gemeinde Alpen sind skeptisch, als Anna
von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt. Schließlich ist
sie geschieden, blaublütig, mit Mitte dreißig viel zu jung für den Posten und
eine Frau. Der einzige Mann an ihrer Seite: ihr Hund Freddy.
Während Anna versucht, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zu bewältigen
und die Gemeinde behutsam zu modernisieren, gerät das Leben ihrer Schwester
Maria komplett aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet, kurz darauf verschwindet
auch noch ihr Sohn. Ausgerechnet sie, die in den Augen der standesbewussten
Mutter die Vorzeigetochter war, die auf Schützenfesten zur Königin gekrönt
wurde und einen Grafen heiratete, während Anna mit schmutzigen Hosen im Stall
spielte und sich in die falschen Männer verliebte.
Erst in der Not überwinden die Schwestern ihre Gegensätze – und erhalten
Unterstützung von überraschender Seite. Denn wenn es darum geht, einen kleinen
Jungen zu finden, halten die Alpener fest zusammen. Und allen voran: Ottilie
Oymann aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal!
*Meine Meinung*
"Wir sind schließlich wer" von Anne Gesthuysen
ist eine wunderbare Familiengeschichte, die ich in einem Rutsch durchgelesen
habe. Der Schreibstil der Autorin leicht und locker, flüssig zu lesen, auch
wenn ernste Themen beschrieben werden. Dieser Roman ist eine gute Mischung aus
Spannung und Familiengeschichte. Witzig aber auch skurril finde ich die
Dorfbeschreibung. Anna ist geschieden, Mitte 30 und kein weiterer Mann ist in
Sicht. In ihrem Dorf wird sie akribisch beobachtet. Eine junge Pastorin passt
irgendwie gar nicht in deren Sichtbild.
Und auch Annas Familie ist mit dem Leben von ihr nicht
wirklich einverstanden. Viele Vorurteile und Missverständnisse müssen hier aus
dem Weg geräumt werden.
Anne Gesthuysen beschreibt liebevoll und mit einem
Augenzwinkern das Leben und die Menschen. Das gefällt mir richtig gut und ich
kann mich schnell in die Geschichte hineinfinden.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch. Anna habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Mir gefallen Bücher gut, wenn ich die Hauptprotagonisten mag und mich in sie hineinversetzen kann. Und das ist hier auf jeden Fall so. Anna geht ihren eigenen Weg ohne darauf zu beharren, dass sie ja eigentlich aus dem Landadel kommt. Ihre Mutter dagegen legt auf ihren Adel sehr viel Wert und lässt es Anna auch spüren. Annas Schwester Maria ist dagegen ganz anders, sie eifert ihrer Mutter nach, hat standesgemäß geheiratet und auch einen Sohn bekommen. Doch so nach und nach bröckelt die Fassade. Das Verschwinden von Marias Sohn bringt die Familie wieder etwas näher zusammen.
Und dann ist da noch die Großtante Ottlilie, sie ist eine
kluge und lebenserfahrene Frau, die Anna sehr gut unterstützt. Ihre Sprüche
sind echt megawitzig.
*Fazit*
"Wir sind schließlich wer" ist mein erstes Buch
der Autorin aber bestimmt nicht mein letztes. Die Story ist leicht und locker,
aber sie macht auch nachdenklich und die Spannung darf man auch nicht
vergessen. Pures Lesevergnügen!!! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und
5 Sterne.
Ich möchte mich beim KiWi- Verlag für das
Rezensionsexemplar bedanken.
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