Montag, 2. Juli 2018

Rezension zu "Der Knochenmacher" von Leonie Haubrich


Ein spannender Psychothriller, bei dem die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld verwischen

*Inhalt*
Wer ist Opfer, wer ist Täter? Thomas Juchmann wurde vor 11 Jahre unschuldig wegen Mordes verurteilt und landet auf Grund eines Gutachtens von Dr. Christopher Günther in der Psychiatrie. Seine Rachegedanken sind mittlerweile so groß, dass er es schafft zu fliehen. Nun will er sich an diesen Gutachter rächen und spioniert ihn und seine Frau aus.
In einem zweiten Erzählstrang geht es um Jan, einem kleinen Jungen, der sich bei Liz Günther, einer Kinder- und Jugendpsychologin in Therapie befindet. Seine Gedanken sind manchmal schon sehr erschreckend… Hier stellt sich die Frage, werden seinen Gedanken Taten folgen?




*Meine Meinung*
"Der Knochenmacher" von Leonie Haubrich ist ein spannender Psychothriller, der ohne Blutvergießen auskommt und mir beim Lesen eine Gänsehaut erzeugt. Mit ihrem fesselnden Schreibstil zieht die Autorin mich sofort in den Bann. Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die Geschichte des kleinen Jans. Es ist echt erschreckend, was für Gedanken in seinem Kopf herrschen. Welche Qualen oder welche Not hat dieser Junge durchlitten, dass er so denkt? Seine Entwicklung im Laufe des Buches ist der Autorin gut gelungen, sie kommt sehr glaubhaft rüber. Hier will ich nicht näher ins Detail gehen, sonst spoilere ich. Der Erzählstrang um Thomas ist gruselig und wird immer dunkler. Thomas Rachegedanken nehmen immer Gestalt an. Wird nun aus einem Opfer ein Täter?

Die Spannung wird durch die Perspektivwechsel zusätzlich erhöht, jedes Kapitel wird abwechseln aus der Sicht der vier Hauptprotagonisten geschrieben, was mir sehr gut gefällt.

Die Charaktere sind facettenreich, die Autorin zeigt uns hier, dass Menschen nicht nur gut oder böse sind, die Konturen verwischen sich. Auf ein Wiedersehen mit Liz habe ich mich sehr gefreut, mir war sie schon im ersten Band sehr sympathisch. Ich mag ihre Art, wie sie mit ihren Patienten umgeht. Sie hat nicht dieses Schubladendenken, wie ihr Mann Christopher. Wie sie mit dem kleinen Jan umgeht und seine Gedanken hinterfragt, gefällt mir sehr gut.

Ich mag es, wenn Bücher mich zum Nachdenken animieren und das ist bei diesem Thriller der Fall. Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse, kann man hier eine klare Grenze ziehen?

*Fazit*
Wer spannende und fesselnde Psychothriller liebt, die ohne Blutvergießen auskommen, ist hier genau richtig. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Über einen dritten Teil mit der Psychologin Liz Günther würde ich mich sehr freuen.


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